Feuer frei am Nationalfeiertag

Pyromanen feiern den 1. August heuer besonders laut

Die Stadt Luzern verzichtet heuer auf ein Feuerwerk am 1. August. Doch andere Gemeinden springen in die Bresche. (Bild: Tobias Lackner)

Ein Neudorfer Produzent von Feuerwerk wittert rund um den 1. August das grosse Geschäft. Denn weils im Juli so nass war, steht der grossen Knallerei (fast) nichts mehr im Weg.

Es ist wahrlich kein trockener Sommer. Entsprechend entfallen die kantonalen Trockenheitswarnungen rund um den 1. August für einmal. Oder aus Perspektive der Pyromaninnen: Feuer frei! Zumindest hofft Daniel Bussmann, Geschäftsführer des Neudorfer Feuerwerkproduzenten Bugano, auf ebendiesen Effekt. «Wir erwarten mehr Kunden als in den letzten Jahren», sagt er gegenüber «Pilatus Today».

Nicht nur der gut vom Regen getränkte Boden und der damit verbundene Entfall des Verbots stärkt die Nachfrage nach Raketen und Böllern. Auch das gemäss den Prognosen gute Wetter der kommenden Tage trägt dazu bei. «Wenn das Wetter unsicher ist, dann sind auch die Käufer unsicher», erklärt Bussmann.

Was Bussmann nicht weiss oder schlicht verschweigt: Am 1. August könnte es gegen Abend zu Gewittern kommen (zentralplus berichtete).

Abbrennen von Feuerwerk «ghört dezue»

Die schlechten Wetterprognosen sind für viele Luzernerinnen keine gute Nachricht. Denn wie eine nationale Umfrage jüngst festhielt, findet rund die Hälfte der Schweizer, das Abbrennen von Feuerwerk gehöre zum 1. August dazu. Nur knapp ein Drittel ist – etwa aus Gründen des Umweltschutzes – dagegen.

Doch die Organisatorinnen der grossen öffentlichen Feuerwerke am Nationalfeiertag, so etwa die Stadt Sempach, dürften sich trotz des eher ungünstigen Wetters und der Gegnerinnen der Pyrotechnik nicht abhalten lassen.

Hunde mögen «Chlöpfer» lieber als Böller

Wer privat zündeln will, sollte beim Kauf der Raketen und Böller Vorsicht walten lassen. Bussmann sagt, es sei wichtig, nur geprüftes Feuerwerk von seriösen Verkaufsstellen zu kaufen. «Die Artikel haben das Siegel des Fedpols», so der Fachmann. Dieses bestätige, dass die Produkte den Schweizer Sicherheitsstandards entsprächen.

Ob mit oder ohne Siegel: Die Knallerei setzt nicht nur traumatisierten Kriegsflüchtlingen zu, sondern verängstigt auch Tiere (zentralplus berichtete). Gemäss der nationalen Umfrage ist dies einer der Hauptgründe der Feuerwerksgegner. Doch Fakt ist: Dank des vielen Regens ist rund um den diesjährigen Nationalfeiertag Pyrotechnik kein Verbrechen.

Verwendete Quellen
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