Brandursache bekannt

27-Jähriger sprang vom Dach: Neue Details zum Brand in Emmenbrücke

Das Haus an der Meierhöflistrasse in Emmenbrücke ist komplett ausgebrannt. (Bild: Facebook Gruppe: «Du besch vo Ämmebrogg wenn.....»)

Am Samstag kam es in Emmenbrücke zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus. Jetzt erklärt die Polizei, was die Ermittlungen der letzten Tage ergeben haben.

Die Brandermittler der Luzerner Polizei haben herausgefunden, warum am Samstag an der Meierhöflistrasse in Emmenbrücke ein Haus brannte. Als das Feuer ausbrach, waren im Gebäude Malerarbeiten im Gange gewesen. Das schreibt die Polizei in einer Mitteilung vom Mittwoch. «Dabei dürften sich aufgrund einer Fahrlässigkeit Dämpfe entzündet haben.»

Das Feuer habe sich in der Folge innert weniger Minuten auf das ganze Gebäude ausgebreitet. Grund dafür war auch die Bauart des Hauses. Da es sehr alt war und aus Holz bestand, hätte sich der Brand so schnell entwickeln können. Das sagte Oliver Blaser von der Feuerwehr Emmen am Samstag gegenüber zentralplus (zentralplus berichtete).

Kam Nitro zum Einsatz?

Auf Anfrage konkretisiert Yanik Probst, Mediensprecher der Polizei, was den Brand in dem freistehenden Mehrfamilienhaus ausgelöst hat. Es habe «beim Hantieren» mit den verwendeten Materialien eine Fahrlässigkeit gegeben.

«Wir dürfen nicht näher erklären, was genau die Fahrlässigkeit war.»

Yanik Probst, Mediensprecher der Polizei

Bereits am Samstag gab es Spekulationen über einen Unfall bei Handwerksarbeiten. Anwohner sagten gegenüber «20 Minuten», dass sich Farbe beim Streichen der Fassade entzündet habe. In der Facebook-Gruppe «Du besch vo Ämmebrogg wenn...» behauptete ein Nutzer, bei den Malerarbeiten an der Fassade sei Nitro benutzt worden.

Universal-Nitro-Verdünnung ist eine Flüssigkeit, die zum Verdünnen und Lösen verwendet wird. Insbesondere wird sie gebraucht, um Pinsel und anderes Malwerkzeug zu reinigen. Das Produkt ist brennbar und kann durch Funkenschlag entzündet werden.

Die Polizei kann den Einsatz von Nitro aber aufgrund der laufenden Verfahren nicht bestätigen. «Wir dürfen nicht näher erklären, was genau die Fahrlässigkeit war», so Probst.

Ein 27-Jähriger sprang vom Dach

Ebenfalls hiess es am Samstag, dass sich eine Person mit einem halsbrecherischen Sprung vor den Flammen gerettet haben soll. Anwohnerinnen wollen beobachtet haben, dass ein Mann aus dem zweiten Stock sprang. Gegenüber «20 Minuten» erklärte ein Augenzeuge, er sei davon ausgegangen, der Mann habe sich die Beine gebrochen.

«Ein 27-jähriger Mann verletzte sich beim Sprung vom Dach.»

Yanik Probst

Den Sprung kann Yanik Probst von der Polizei auf Anfrage bestätigen. Als das Feuer kurz nach 13 Uhr im 2. Stock ausbrach, hätten sich drei Personen im Haus befunden. Zwei seien in «unmittelbarer Nähe vom Brandausbruch» gewesen. Der Dritte sei vom Dach gesprungen. «Ein 27-jähriger Mann verletzte sich beim Sprung vom Dach», so Probst.

Der Sprung von dem dreistöckigen Mehrfamilienhaus war extrem gefährlich. Denn die Dachhöhe beträgt in etwa sieben Meter, wie Bilder des ausgebrannten Hauses zeigen. Trotz des halsbrecherischen Sprungs verletzte sich der Mann nur leicht, ebenso wie die anderen beiden Personen. Sie konnten das Spital bereits wieder verlassen, teilt die Polizei am Mittwoch mit.

Arbeit der Polizei ist abgeschlossen

Als die Feuerwehr das brennende Haus am Samstag erreichte, stand es bereits im Vollbrand. Die Löscharbeiten dauerten bis zum Abend, etwa ab 14.30 Uhr hatten die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle.

Die Löscharbeiten waren laut Oliver Blaser von der Feuerwehr Emmen auch wegen des Winds erschwert. «Der Schutz der Nachbargebäude war unsere grösste Herausforderung», sagte Blaser am Samstag. Im Einsatz standen rund 70 Mitglieder der Feuerwehr Emmen mit drei Einsatzfahrzeugen.

«Der Fall geht jetzt an die Staatsanwaltschaft.»

Yanik Probst

Mit der Ermittlung der Brandursache ist die Arbeit der Polizei vorerst abgeschlossen. «Der Fall geht jetzt an die Staatsanwaltschaft», so Probst. Die Höhe des entstandenen Sachschadens kann noch nicht beziffert werden.

Verwendete Quellen
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