Anwohner fühlen sich geplagt

Zug will schiessen, in Luzern sind Möwen sicher

Die Mittelmeermöwe ist mit ihrer Grösse und ihrem lauten Ruf nicht nur beliebt. (Bild: Wiki Commons; Jörg Hempel)

Der Kanton Zug will Mittelmeermöwen schiessen, weil sie teils stören würden. Der Kanton Luzern hält von der Idee wenig.

Sie gehört zu den geschützten Arten und breitet sich im Kanton Zug immer mehr aus: die Mittelmeermöwe. Der Kanton setzt sich dafür ein, dass sie von der Liste geschützter Arten gestrichen wird. Er möchte ermöglichen, dass sie geschossen werden kann.

Denn die grosse Möwe mit dem markanten Schrei beschert dem Zuger Amt für Wald und Wild nicht nur immer mehr Beschwerden aus der Bevölkerung. Sie verdränge auch die einheimischen Lachmöwen sowie die Flussschwalben, welche stark gefährdet sind, sagen die Wildhüter (zentralplus berichtete).

«Wirkungsschwache Pflästerlipolitik»

In Luzern, wo der Vogel ebenfalls verbreitet ist, kommt die Idee nicht gut an. «Schiessen im Siedlungsgebiet, wo diese Art beim Nisten als störend wahrgenommen wird, ist faktisch ausgeschlossen», schreibt das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement auf Anfrage der «Luzerner Zeitung». «Vergrämungsaktionen wären einerseits personalintensiv, andererseits aber eher wirkungsschwache Pflästerlipolitik. Man würde nur Erwartungen wecken, welche nicht befriedigt werden können.» Vielmehr will der Kanton Luzern auf Prävention und Information setzten, wie man den Vogel auch anders vergrämen kann.

Wie es bei der Stadt Luzern heisst, gebe es aber auch immer wieder – wie in Zug – Reklamationen wegen der Möwen. Dies wegen des Lärms oder des Kots. Viele Reklamationen seien es aber nicht. Die Stadt weise jeweils darauf hin, dass das Brutgeschäft der Mittelmeermöwe geschützt ist. Im Einzelfall versuche sie zu verhindern, dass das Tier überhaupt Nester baut.

Verwendete Quellen
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