Zuger Amt für Wald und Wild

Zu viele Hüte auf? Partei will Klarheit zu Rochaden in Amt

Andreas Hostettler, Vorsteher der Direktion des Innern stand Ende Juni massiv in der Kritik. (Bild: mst/zvg)

Der Zuger Direktor des Innern stand Ende Juni in der Kritik. Es ging um mögliche Vetternwirtschaft beim Amt für Wald und Wild. Nun gab es offenbar weitere Rochaden, die Fragen aufwerfen. Die Zuger SVP fordert Klarheit.

Die Kritik an Andreas Hostettler (FDP), dem Zuger Direktor des Innern (DI), reisst nicht ab. Ende Juli wurden mögliche Fälle von Vetternwirtschaft und Probleme bei der Regelung der Direktion bekannt (zentralplus berichtete). Nun reicht die Zuger SVP einen Vorstoss ein, in dem sie Klarheit fordert. Von «Vertrauensverlust» und «schwerwiegenden Verfehlungen» schreibt die Partei in ihrer Interpellation.

Was war passiert? In einem Bericht der Zuger Staatswirtschaftskommission (Stawiko), den sie zum Geschäftsbericht 2023 verfasst hat, kam sie im Juni zum Schluss, dass die Besetzung von Posten beim Amt für Wald und Wild problematisch sein könnten. Gemäss Bericht geht es dabei um private Liebesbeziehungen zwischen Kaderpersonen. Und um Anstellungen von Familienangehörigen in eine Kaderposition sowie von Leuten aus politischen Ämtern ohne ein öffentliches Ausschreibungsverfahren.

Vom Abteilungsleiter in Windseeseile zum stellvertretenden Amtsleiter

Hostettler seien diese Umstände bekannt, er habe Leute ohne öffentliche Ausschreibung über den Berufungsweg angestellt – Konkret Beda Schlumpf, zurückgetretener Gemeinderat von Steinhausen und wie Hostettler ebenso FDP-Mitglied – hiess es im Bericht. Hostettler wehrte sich im Juli gegenüber zentralplus gegen die Vorwürfe der Vetternwirtschaft in Zug. «Ich finde es seltsam, wenn man mir vorwerfen möchte, dass ich die Angestellten der DI nach der Mitgliedschaft bei einer Partei aussuchen würde beziehungsweise mir eine Parteizugehörigkeit wichtiger sei als die Arbeitsqualität.» Nicht er suche künftige Mitarbeiter aus, sondern sein Kader. Er räumt aber ein, dass die Vorgänge Fragen aufwerfen können.

Fragen hat die SVP nun eine ganze Reihe. Es geht dabei etwa um die Stelle des stellvertretenden Leiters des Amts für Wald und Wild. Vorübergehend sei diese neu besetzt worden. Während der Sommerferien habe es gewirkt, als ob das Problem angegangen worden sei, heisst es im Vorstoss. Es habe aber mittlerweile schon wieder einen Wechsel gegeben. Gemäss Webseite des Amtes sei nun Beda Schlumpf als stellvertretender Amtsleiter aufgeführt, obwohl dieser als Abteilungsleiter Wild- und Fischer berufen worden sei, schreibt die SVP. Was die Hintergründe dieser Rochade seien, will die Partei etwa wissen. Und: Wie könne die Leitung einer Abteilung und die stellvertretende Leitung des ganzen Amtes – was laut SVP schon ein 100-Prozent-Pensum übersteige – mit der Noch-Tätigkeit als Gemeinderat in Einklang gebracht werden.

Weiter will sie wissen, wie der Zuger Regierungsrat die Verflechtungen zwischen Hostettler und seinem Parteikollegen in Zusammenhang mit einer Berufung in ein Amt beurteilt.

Verwendete Quellen
  • Interpellation SVP Zug
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