Gemeinde überrascht sich selbst

Warum es gut ist, wenn die Gemeinde Emmen falsch rechnet

Mit der Jahresrechnung 2021 hat sich die Gemeinde Emmen selbst überrascht. (Bild: ber)

Das Rechnungsjahr der Gemeinde Emmen ist abgeschlossen. Gerechnet haben die Verantwortlichen noch mit einem satten Minus von rund 4.4 Millionen Franken. Gekommen ist es ganz anders.

Die Gemeinde Emmen konnte das Rechnungsjahr 2021 mit einem Gewinn von rund 4,4 Millionen Franken abschliessen. Dies ist besonders erfreulich, da die Gemeinde eigentlich mit einem ebenso hohen Verlust gerechnet hatte.

Statt rund 4.4 Millionen im Minus, ist die Gemeinde also nun 4.4 Millionen im Plus. «Wir sind gleichfalls erfreut und überrascht über dieses unerwartet positive Ergebnis», sagt Gemeinderat Patrick Schnellmann, Direktor Finanzen, Immobilien und Sport.

Warum sich die Gemeinde derart verrechnet hat

Dass die Gemeinde sich derart verrechnet hat, liegt an Erträgen, welche nicht vorhersehbar gewesen sind. Im Sozialbereich konnte Emmen sparen. Die Gemeinde musste 2021 fast zwei Millionen Franken weniger ausgeben als budgetiert.

Hauptsächlich liegt der Grund für dieses Ergebnis allerdings nicht bei den Einsparungen. «Tatsächlich sind die Hauptgründe für den unerwartet hohen Ertragsüberschuss einerseits in deutlich höheren Steuererträgen sowohl bei den natürlichen als auch bei den juristischen Personen zu finden», schreibt die Gemeinde.

«Erfreulich und für den Jahresabschluss 2021 ebenso wesentlich ist zudem die grosse Ausgabendisziplin in der gesamten Verwaltung», betont Gemeinderat Patrick Schnellmann

Damit braucht es keine Steuererhöhung

Emmen war jahrelang nicht auf Rosen gebettet. Das gute Ergebnis erleichtert zwar, die Zukunft bleibt trotzdem unsicher. «Die finanziellen Risiken wegen steigender Preise für Rohstoffe, Energie oder Zinsen, aber auch das weiterhin vorhandene Coronavirus müssen sehr genau beobachtet und stets neu beurteilt werden», bilanziert Gemeinderat Schnellmann.

Allerdings darf sich die Bevölkerung von Emmen freuen: «Mit Blick auf die positiven Rechnungsabschlüsse dürfte die ursprünglich geplante Steuererhöhung vorläufig zwar nicht notwendig sein. Aufgrund des grossen Investitionsbedarfs wird eine solche mittelfristig aber nötig werden.»

Es sei nun umso wichtiger, die Disziplin bei den Ausgaben hoch zu halten und damit auch einen ausgeglichenen Haushalt zu gewährleisten.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung Gemeinde Emmen
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