Schulen Moosmatt und Rönnimoos

Stadt Luzern spricht 110 Millionen Franken für neue Schulhäuser

Das Schulhaus Moosmatt wird für über 40 Millionen Franken saniert und erweitert. (Bild: Stadt Luzern)

Die Stadt Luzern investiert kräftig in ihre Schulinfrastruktur. Die Stimmbevölkerung bewilligt an der Urne zwei Kredite von insgesamt rund 110 Millionen Franken.

Der Luzerner Stadtrat hat für einmal einen entspannten Abstimmungssonntag verbracht. Nebst dem alles dominierenden nationalen Wahlsonntag kamen in der Stadt Luzern zwei weitere Vorlagen zur Abstimmung: je einen Kredit für die Erweiterung der beiden Schulanlagen Moosmatt und Rönnimoos.

Doch nicht nur überstrahlt der Wahlsonntag die städtische Abstimmung so stark, dass diese im Vorfeld beinahe vergessen ging. Die Schweizer Bevölkerung zeigt sich grundsätzlich sehr grosszügig, wenn es um Investitionen in die Bildung geht. Bauprojekte für Schulhäuser werden beinahe immer angenommen. Alles andere käme fast einer Sensation gleich.

So geschah es auch diesen Sonntag in Luzern. Die Stimmbevölkerung hat für das Schulhaus Moosmatt einen Kredit in der Höhe von 43,5 Millionen Franken und für das Schulhaus Rönnimoos in Littau einen Kredit von 65,6 Millionen Franken bewilligt (zentralplus berichtete).

Die beiden Vorlagen waren bereits im Stadtparlament unbestritten und wurden jeweils ohne Gegenstimme durchgewinkt (zentralplus berichtete). Auch die Luzernerinnen sagen an der Urne mit 88,95 (Moosmatt) und 86,37 (Rönnimoos) Prozent Jastimmenanteil deutlich Ja. Die Stimmbeteiligung lag bei 49,34 Prozent. Offensichtlich konnten die beiden Vorlagen von der Mobilisierung durch die nationalen Wahlen profitieren.

Das baut die Stadt Luzern beim Schulhaus Moosmatt

Der Ausbau des Schulhauses Moosmatt ist dringend notwendig. Die Quartiere rundherum wachsen stark. So zeigen Berechnungen der Stadt Luzern, dass in zehn Jahren rund doppelt so viele Kinder die Schule besuchen als heute. Darum werden zum einen das bestehende Schulhaus und die Turnhalle saniert und umgebaut.

So sieht der geplante Erweiterungsneubau des Schulhauses Moosmatt aus. (Bild: Visualisierung: Blätter Dafflon Architekten)

In den oberen Geschossen des historischen Schulgebäudes entstehen zwei sogenannte Schulcluster. Ein solcher Cluster besteht aus jeweils drei Schulklassen mit ihren Klassenzimmern sowie Garderoben und Korridorflächen, die als gemeinsame Lernzone genutzt werden können. Pro Geschoss entsteht so je eine «kleine Schule in der grossen Schule», wie es die Stadt Luzern formuliert.

Zum anderen baut die Stadt einen dreistöckigen Neubau auf der strassenabgewandten Seite des Schulareals. Dieser wird fast komplett aus Holz gebaut. Im Erdgeschoss des Neubaus werden fünf Kindergärten untergebracht. Im ersten Obergeschoss gibt es Raum für acht Schulklassen, aufgeteilt in zwei Schulcluster. Die Fachräume, die Bibliothek und eine gemeinsam nutzbare Terrasse werden im zweiten Obergeschoss realisiert. Diese Räume können, falls die Schülerzahlen weiter ansteigen, zu Klassenzimmern umgenutzt werden. Der Neubau soll im Sommer 2026 in Betrieb genommen werden.

Links der geplante Neubau, rechts das bestehende Schulhaus Moosmatt. (Bild: Visualisierung: nightnurse.ch)

Auch im Aussenbereich des Schulhauses wird sich einiges verändern. Im Rahmen der Planung konnten Schulkinder, Lehrpersonen und Anwohner ihre Wünsche einbringen. Das resultiert nun darin, dass der Baumbestand vergrössert wird, dass anstelle der Asphaltfläche ein Allwetterplatz und ein neuer Spielplatz, der doppelt so gross ist wie der bestehende, gebaut werden. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2028 komplett abgeschlossen werden.

Das baut die Stadt beim Schulhaus Rönnimoos

Grösser und teurer ist das Vorhaben der Stadt Luzern für die Schule Rönnimoos in Littau. Zwar wächst die Zahl der Schulkinder hier in den nächsten Jahren «nur» um rund 20 Prozent. Dennoch sieht die Stadt deutlichen Sanierungs- und Erweiterungsbedarf.

Auf der Schulanlage Rönnimoos baut die Stadt drei Neubauten: ein Schulgebäude, eine Dreifachturnhalle sowie ein Gebäude für die Betreuung. Zudem saniert die Stadt das bestehende Schulhaus. Die Einfachturnhalle und der Singsaal werden abgerissen.

So soll die Schulanlage Rönnimoos dereinst aussehen. (Bild: Stadt Luzern)

Insbesondere die neue Turnhalle ist ein grosser Wurf: Die Stadt baut eine Sporthalle mit eingebauter Tribüne mit rund 300 Sitzplätzen. Ausserdem erstellt die Stadt in diesem Gebäude auch eine neue Aula. Beim Schulhaus Rönnimoos wendet die Stadt nun ebenfalls das Prinzip der Schulcluster an. In der Schule gibt es künftig sieben solcher Cluster, zu je zwei oder vier Schulklassen.

Der neue Rönnimoos-Platz soll auch der Quartierbevölkerung als Treffpunkt dienen. (Bild: Stadt Luzern)

Der neue Pausenplatz – der Rönnimoos-Platz – wird in Zukunft den Mittelpunkt der Anlage bilden. Alle Gebäude sind über diesen Platz erschlossen. Zudem will die Stadt die Schulanlage deutlich grüner gestalten und verschiedene Spielelemente und -plätze erstellen.

So sieht das Schulhaus Rönnimoos heute aus. (Bild: Wikimedia)

Der Zeitplan für den Umbau ist komplex. 2025 starten die Arbeiten für die neue Dreifachturnhalle, ein Jahr später folgt der Abbruch des Singsaals und der bestehenden Turnhalle. Die neue Halle ist zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht fertig, sodass den Kindern während eines Jahres keine Turnhalle zur Verfügung steht. Der Turnunterricht solle während dieser Zeit «projektartig in Sportwochen und im Freien» stattfinden, teilt die Stadt mit. Im Sommer 2029 soll das gesamte Projekt abgeschlossen sein.

Verwendete Quellen
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