Partei stellt Fragen

Nach Kritik: funktioniert die integrative Schule noch?

Schule, Unterricht, Klasse (Bild: Symbolbild: Adobe Stocks)

Die SP des Kantons Luzern will wissen, wie die Regierung die Situation in der integrativen Schule beurteilt. Dies, da es teils Schwierigkeiten mit Kindern mit auffälligem Verhalten gebe.

«Dass möglichst viele Kinder gemeinsam mit ihren gleichaltrigen Gspändli zur Schule gehen können und nicht aufgrund einer Einschränkung in Kleinklassen abgeschoben werden, ist eine grosse gesellschaftspolitische Errungenschaft», lässt sich Urban Sager, SP-Kantonsrat aus Luzern, in einer Mitteilung zitieren. Vor zehn Jahren wurde das Modell in Luzern eingeführt.

Nun gebe es vermehrt Kritik, schreibt die SP in einer Mitteilung. Aktuelle Befragungen von Lehrern würden zeigen, dass vor allem der Umgang mit Kindern mit auffälligem Verhalten eine grosse Herausforderung darstelle. «Es ist wichtig, dass wir die Sorgen und Bedenken der Lehrpersonen ernst nehmen. Kinder mit einem auffälligen Verhalten stellen das integrative Schulmodell vor Herausforderungen. Hier brauchen wir dringend zielführende Massnahmen zur Entlastung der Lehrpersonen», heisst es in der Mitteilung.

Die SP hat daher im Luzerner Kantonsrat einen Vorstoss eingereicht, mit Fragen an die Regierung. Es gelte, das System kritisch zu analysieren und weiterzuentwickeln. Die letzte Evaluation der integrativen Schule im Kanton Luzern stammt aus dem Schuljahr 2019/2020. Die SP verlangt deshalb von der Regierung darzulegen, wie es um die Umsetzung der aus dieser Evaluation hervorgegangenen 22 Empfehlungen auf Ebene Kanton steht und ob allenfalls eine erneute Evaluation angezeigt ist. Weiter soll die Regierung aufzeigen, wie sie die Herausforderungen im Umgang mit Kindern, die ein auffälliges Verhalten zeigen, angeht und welche Wirkung sie sich von den geplanten Massnahmen erhofft.

Regierung will Kleinklassen nicht wiedereinführen

Die integrative Schule grundsätzlich infrage stellen, will die SP allerdings nicht. Sager: «Die Rückkehr zu Kleinklassen löst das Problem nicht und ist zudem viel zu teuer. Wir müssen nach vorne schauen und das Erfolgsmodell der integrativen Schule mit gezielten und nachhaltigen Massnahmen im Umgang mit auffälligem Verhalten weiterentwickeln.»

Anfang Jahr hatte sich die Regierung bereits gegen eine Wiedereinführung von Kleinklassen ausgesprochen. Die FDP hatte dies vorgeschlagen, um die Lehrer zu entlasten. Das schiesse aber am Ziel vorbei, so die Luzerner Regierung damals (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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