Wer im Kanton Luzern einen Assistenzhund hält, muss für diesen künftig keine Steuer mehr bezahlen. Das hat der Kantonsrat entschieden. Für Herdenschutzhunde gilt die neue Regel aber nicht.
120 Franken Hundesteuer muss zahlen, wer im Kanton Luzern einen Hund hält. Für Blindenhunde beispielsweise muss keine Steuer bezahlt werden. Auch Lawinen-, Sanitäts-, Schutz- oder Militärhunde sind von der Steuer befreit. Das gilt auch weiterhin, mit einigen Ausnahmen. Nun hat der Luzerner Kantonsrat aber weitere Ausnahmen definiert.
Am Montagvormittag genehmigte das Parlament in zweiter Lesung die Botschaft zur Steuerbefreiung bei Assistenz- und Therapiehunden. Diese war unbestritten. Einzig bei einem Antrag zum Geschäft kam es zu Diskussionen. Nämlich, ob Herdenschutzhunde, also Hunde, welche beispielsweise Schafsherden vor Wölfen Schützen, ebenfalls nicht mehr unter die Steuer fallen sollen.
Herdenschutzhunde knapp nicht von der Steuer befreit
Jasmin Ursprung von der SVP befand, Herdenschutzhunde würden «wichtige Aufgaben für die Öffentlichkeit» leisten. Deswegen würde sie es als vorausschauende Massnahme ansehen, wenn die Halter für die Tiere keine Steuer mehr bezahlen müssten. Heute bezahlen sie eine reduzierte Steuer für 40 Franken.
Regierungsrätin Michaela Tschuor (Mitte) erwiderte, für Herdenschutzhunde erhielten deren Halter bereits heute Subventionen vom Bund. «Das bedeutet, eine zusätzliche Steuerbefreiung wäre ein zusätzliches finanzielles Entgegenkommen.» Der Kantonsrat folgte der Regierung bei diesem Antrag knapp (58 zu 53 Stimmen). Damit entschied er, dass die Steuerbefreiung für Herdenschutzhunde nicht gilt.
Die eigentliche Teilrevision des Hundegesetzes genehmigte der Kantonsrat ohne Gegenstimme. Bereits in der ersten Lesung im Juni hatte das Parlament entschieden, dass Therapiehunde nicht von der Steuer befreit werden.
Matthias Stadler ist Redaktionsleiter von zentralplus und seit über zehn Jahren Journalist. Die meiste Zeit davon in Luzern und in der Zentralschweiz, während zwei Jahren auch als Ozeanien-Korrespondent.