Regierung in der Kritik

Eurochem bald weg aus Zug? Sanktionen gefordert

Die Eurochem hat ihren Sitz im Gebäude der Zuger Kantonalbank an der Baarerstrasse. (Bild: mam)

ALG-Nationalrätin Manuela Weichelt kritisiert im Fernsehen die Zuger Regierung. Es geht dabei um den Düngemittel-Giganten Eurochem, dessen Gründer Andrei Melnitschenko und die möglichen Verbindungen nach Moskau.

Die ALG-Nationalrätin Manuela Weichelt kritisiert in einem Beitrag der Rundschau vom Mittwochabend den Umgang der Zuger Regierung mit Sanktionen gegen russische Firmen – Paradebeispiel ist der Düngemittel-Konzern Eurochem mit Hauptsitz in Zug. Eurochem umging 2022 mit ihrer Taktik des «Ring Fencing» das Sanktionssystem des Bundes (zentralplus berichtete).

Dem Beitrag der «Rundschau» ist nun zu entnehmen, dass sämtliche Schweizer Banken Eurochem die Konten gekündigt hätten. Die Firma werde in der Schweiz wie eine sanktionierte Firma behandelt, obwohl diese aufgrund ihrer Wichtigkeit für die Welternährung von den Sanktionen gegen Russland ausgenommen sei, klagt CEO Samir Brikho.

Ein leerer Hauptsitz

Trotz 32'000 weltweiter Mitarbeitenden sind im Zuger Hauptsitz nur zwei Assistentinnen und der CEO zugegen, wie die «Rundschau» berichtete. Letzterer will weismachen, dass er die Geschäfte des Konzerns aus dem Zuger Büro leite. Seit die Schweizer Banken ihre Kooperation eingestellt haben, verschob sich das Trading-Tagesgeschäft aus der Schweiz nach Dubai, so «SRF News».

Weichelt habe angesichts des schleichenden Rückzugs der Firma aus der Schweiz Angst vor einem Boomerang-Effekt: «Ich frage mich immer mehr, wieso der Kanton Zug an dieser Firma festhält». Es gäbe kaum oder gar keine Zuger Arbeitsplätze mehr und sie verstehe deshalb nicht, weshalb Zug und auch die Schweiz die Firma nicht endlich schärfer sanktioniert. Sie sei besorgt, dass ein Zögern sich nachteilig auswirken könnte.

Im Beitrag kontert der Luzerner Aussenpolitiker Franz Grüter von der SVP. Er sieht Sanktionen grundsätzlich kritisch. Melnitschenko könne sich ja nicht einmal mehr einen Anwalt nehmen in der Schweiz. «Ich glaube, wir müssen uns schon fragen, ob das noch rechtsstaatlich ist, was da zurzeit abgeht», sagt er in dem Beitrag.

Verwendete Quellen
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