Baden, wo früher gepflegt wurde?

Diesen Standort fürs Hallenbad lehnt der Zuger Stadtrat ab

So soll das Areal beim alten Kantonsspital künftig aussehen. Für ein Hallenbad gibt es gemäss Zuger Stadtrat jedoch keinen Platz. (Bild: Kanton Zug)

Wo kommt das geplante Hallenbad hin? Die Zuger Politik hat dazu verschiedenste Standorte vorgeschlagen, darunter auch das Areal beim alten Kantonsspital. Doch diesen Ort hält der Stadtrat nicht für geeignet.

In der Stadt Zug besteht Bedarf für ein weiteres Hallenbad. Die betreffende Abstimmung wurde vom Stimmvolk im vergangenen Juni sehr deutlich mit über 81 Prozent Jastimmen angenommen (zentralplus berichtete). Knackpunkt bei der Realisierung des Projekts ist der Standort für die zukünftige Badeanlage.

Die Stadt evaluiert laufend mögliche Orte, an denen das Hallenbad Gestalt annehmen kann. Zudem liefern Politiker aller Fraktionen fleissig Ideen für den Standort des Bauprojekts. Beispielsweise setzte sich die SVP für die Oeschwiese ein (zentralplus berichtete). Die SP macht sich für eine Lösung in der Nähe des Fussballstadions von Zug 94 stark (zentralplus berichtete). Und die Gemeinderäte Daniel Blank (FDP) und Richard Rüegg (Mitte) legten mit dem Areal Zug-Süd das Gelände des alten Kantonsspitals nahe (zentralplus berichtete).

Inzwischen liegt für letztere Idee eine Antwort des Stadtrats vor: Er erteilt dem Vorschlag eine Abfuhr.

Fitness und Wellness anstelle von Hallenbad

In ihrem Bericht und Antrag verweist die Stadt Zug in erster Linie auf die bestehenden Pläne fürs Areal. Der Kanton Zug hat mit der Investorin Credit Suisse Asset Management AG im November 2022 einen rechtskräftigen Baurechtsvertrag abgeschlossen. Grundlage dieses Vertrags bildet das Nutzungskonzept. In diesem sei kein Hallenbad vorgesehen, so der Stadtrat.

Die Investorin plant, im Baufeld B – wo das Hallenbad gemäss den Gemeinderäten hätte entstehen können – das Konzept «entspanntes Schaffen und Sein» aufzugreifen. Geplant sind ein Fitnesscenter und ein Wellnessangebot, eine Werkhalle und Gastronomie. Weiter sollen eine Seeterrasse und Dachnutzung ermöglicht werden, die für attraktive Erholungs- und Freiräume sorgen.

Zu klein für benötigte Grösse des Hallenbads

Nebst dem Baurechtsvertrag spricht noch ein weiterer Grund gegen das Areal Zug-Süd: Das vorgeschlagene Baufeld ist mit rund 3000 Quadratmetern Grundfläche zu klein für das geplante Hallenbad. Zur Erinnerung: Gemäss Initiativtext müssen im Bad nationale und internationale Wassersportwettbewerbe stattfinden können.

Dies bedingt ein Hauptbecken mit einer Länge von 50 Metern sowie ein Sprungbecken. Weiter soll das Hallenbad auch während der Schulzeit der Allgemeinheit sowie Wassersportvereinen zur Verfügung stehen. Zusätzlich soll es deshalb ein Lehrschwimmbecken und idealerweise ein Kleinkinderbecken haben. Dafür rechnet der Stadtrat mit rund 6000 Quadratmetern Fläche.

Hier sieht die Stadt Zug mögliche Standorte für den Neubau

Für den Zuger Stadtrat ist das alte Kantonsspital damit vom Tisch. Das letzte Wort hat jedoch der Grosse Gemeinderat. Damit geht es den Gemeinderäten Blank und Rüegg ähnlich wie der SVP mit der Oeschwiese (zentralplus berichtete). Noch keine Antwort hat hingegen die SP mit ihrer Idee, das Hallenbad in der Nähe des Fussballstadions zu bauen. Und auch der SVP-Vorschlag zur Schulanlage Schützenmatt ist noch offen.

In einer ersten Auslegeordnung vor der Abstimmung rückte die Stadt Zug zwei mögliche Standorte in den Vordergrund: zum einen das Gaswerkareal und zum anderen eine Wiese in Steinhausen in der Nähe der S-Bahn-Haltestelle Rigiblick.

Eine neue Standortauswertung stellte der Zuger Stadtrat fürs Frühjahr 2024 in Aussicht. Noch hat er sie jedoch nicht vorgestellt. Viel Zeit für die Ausarbeitung des Projekts bleibt ihm nicht. Gemäss Initiative muss die Stadt spätestens fünf Jahre nach der Annahme einen Baukredit für ein Hallenbad zur Abstimmung vorlegen.

Verwendete Quellen
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