Was Emil Steinberger an der Schweizer Politik ärgert

Zum Nationalfeiertag erklärt der Luzerner Kabarettist Emil Steinberger, was ihn an der Schweizer Politik stört. Von fragwürdigen Einbürgerungsfragen, Kantönligeist und komplexen Abstimmungen.

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«Kein anderer Schweizer Kabarettist und Schauspieler versteht es so gekonnt, typisch schweizerische Charakterzüge mit einem Augenzwinkern liebevoll zu überzeichnen, so dass wir am Schluss immer auch ein bisschen über uns selbst lachen.» Mit dieser Begründung wird Emil Steinberger am Zürich Film Festival für sein Lebenswerk ausgezeichnet (zentralplus berichtete). In einem Interview mit dem «Blick» sagt der 91-Jährige, was ihn an der Schweiz – und insbesondere an der Politik – stört.

Unter anderem der Einbürgerungsprozess. Dass eine Frage über den Nachnamen des lokalen Metzgers über eine Einbürgerung entscheide, bezeichnet Emil als «abenteuerlich». Einige offizielle Fragen könne kaum ein Durchschnittsschweizer beantworten. Zudem ist für ihn der Kantönligeist bei Einbürgerungen «nicht richtig». Etwa, wenn jemand in einem Dorf nicht eingebürgert würde, im nächsten Dorf hundert Meter weiter aber schon, da es in einem anderen Kanton liege und dort andere Voraussetzungen gelten.

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Mühe bekundet Emil gegenüber der Zeitung auch mit der Schweizer Politik: «Komplizierte Sachverhalte müssen so einfach kommuniziert werden, dass jeder die Situation versteht, bevor er oder sie sein Kreuzchen macht.» Als Beispiel bringt er die bevorstehende Abstimmung zur berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge. Als er sich in einer Zeitung dazu informieren wollte, habe er den Erklärartikel nicht verstanden. Zum Teil gingen die Abstimmungsvorlagen ihm «fachlich zu weit». Erschwerend käme hinzu, dass Parteien «aus reinem Eigennutz» Falschinformationen streuten.