Educase-Flop

Aufsichtskommission kritisiert Kanton wegen Softwaredebakel

Die Aufsichtskommission des Luzerner Kantonsrats äussert sich zum missratenen Projekt Educase. (Bild: Unsplash/ glenncarstenspeters)

In ihrem Bericht zum gescheiterten Projekt Educase zeigt die Aufsichtskommission des Luzerner Kantonsrats, was der Regierungsrat nächstes Mal besser machen sollte. Es sind grundlegende Dinge.

Die Aufsichts- und Kontrollkommission (AKK) des Luzerner Kantonsrats hat zum gescheiterten Projekt Educase ihre Bilanz gezogen. Basierend auf dem Bericht eines externen Experten hat sie dem Regierungsrat ihre Feststellungen und Empfehlungen unterbreitet.

Dies macht die Kommission am Donnerstag per Medienmitteilung bekannt. Die AKK rügt dabei die Verantwortlichen und schreibt: «Die mangelhafte Transparenz und unzureichende Projektführung dürfen sich nicht wiederholen.» Der Regierungsrat habe die Empfehlungen der AKK indes schon zur Kenntnis genommen und wolle diese in Hinblick auf das Nachfolgeprojekt «Stabilu» auch gleich umsetzen, worüber sich die AKK freue.

Von Anfang an fehlerhaft

Mit dem Projekt Educase wollten der Kanton und die Luzerner Gemeinden eine gemeinsame, gesamtheitliche Administrations- und Softwarelösung für die Volksschule einführen. Das Vorhaben scheiterte. 2022 wurde das Unterfangen abgebrochen, was den Kanton knappe 1,7 Millionen Franken kostete (zentralplus berichtete).

Die AKK hat in der Folge durch einen externen Experten die Ursachen des Untergangs von Educase untersuchen lassen. Sie kommt zum Schluss: Das Projekt war von Beginn an mit Fehlern behaftet. Zudem hätten die Gremien zur Steuerung des Unterfangens ihre Rollen nur ungenügend wahrgenommen.

Beflissentlicher testen, besser kommunizieren

Die AKK empfiehlt dem Regierungsrat deshalb unter anderem, mehr Sorgfalt bei der Besetzung solcher Gremien walten zu lassen. Weiter müssten im Nachfolgeprojekt Testprozesse konsequenter durchgeführt und ernsthafte Probleme in der Software priorisiert angegangen werden.

Letztlich hält die AKK fest, dass die Kommunikation mit den Gemeinden bei solchen Projekten in Zukunft besser sein müsse. Alle Beteiligten sollten stets umfassend informiert sein.

Regierungsrat will den Bericht nicht veröffentlichen

Im Übrigen schreibt die AKK, dass sie ihren Untersuchungsbericht mit den einhergehenden Empfehlungen eigentlich öffentlich machen wollte. Der Regierungsrat habe sich aber dagegen entschieden. Weil der Bericht vertrauliche Informationen enthalte, könne er der Bevölkerung nicht gänzlich gezeigt werden, heisst es in der Medienmitteilung.

Zuletzt hatte sich die Bildungskommission des Kantons zum Fall Educase geäussert. Vor einem Monat veröffentlichte sie ihren Bericht. Darin bezeichnete sie den durch Educase generierten Millionen-Verlust des Kantons als «bedauerlich» (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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