Sie bleibt stur

Yvette Estermann verbreitet Fake News zum Klimawandel

Yvette Estermann zeigt sich uneinsichtig - nach Kritik an ihrem Post auf Twitter. (Bild: bic)

Die Luzerner Nationalrätin Yvette Estermann (SVP) hat auf Twitter Fake-News zum Klimawandel geteilt. Sie will von ihrer Position nicht abrücken – der Post bleibt.

«Vielen Dank. Sehr gut dargestellt!» Mit diesen Worten teilte die Luzerner Nationalrätin Yvette Estermann (SVP) vor einigen Tagen den Post eines deutschen Unternehmensberaters mit «rechten Umsturzfantasien» (nach Berichten des «Spiegel»). Zu sehen: Eine Grafik, nach der es im Vergleich zu vor 9500 Jahren heute ein Grad kühler ist.

Der Post der SVP-Politikerin kommt nicht gut an. Über 200 Kommentatoren werfen der Frau vor, Verschwörungstheorien zu verbreiten und zweifeln an ihrer Kompetenz als Politikerin und Ärztin. Ein User ist verblüfft, dass sich Frau Estermann weiter «stoisch blamiert», anstatt den Tweet zu löschen.

Auch ein Experte schaltet sich in die Diskussion ein. Der Klimaforscher Reto Knutti von der ETH antwortete Estermann mit einem Link zu einem Faktencheck der Uni Bern. Der Inhalt in knapp: Die Grafik endet im Jahr 1885. Ausserdem zeige sie nicht die globalen Durchschnittstemperaturen, sondern Klimadaten eines Bohrkerns aus dem grönländischen Eisschild.

Auch auf Nachfrage von «Watson» will die Politikerin ihr Fehlverhalten nicht wirklich einsehen. «Ich nehme an, dass es den menschengemachten Klimawandel gibt. Aber geht man mal in den Gletschergarten in Luzern, so sieht man, dass es hier mal Haie, mal eine dicke Eisschicht gab.» Das beweise, dass es auch natürliche Veränderungen gebe. «Wahrscheinlich haben wir an den Veränderungen einen Teil beigetragen. Wie gross dieser aber ist, wissen wir nicht genau.»

In der Vergangenheit machte die SVP-Politikerin Schlagzeilen mit einer Initiative gegen Abtreibung (zentralplus berichtete). Und auch für ihre Beziehungen zum Despoten Wladimir Putin (zentralplus berichtete). Anfang des Jahres distanzierte sie sich vom Verhalten der Russen (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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