280 in der gesamten Schweiz

So viele Blindgänger hat die Armee in Luzern beseitigt

Nicht alle Munition der Armee ist wie hier fein säuberlich gelagert. Immer wieder finden Personen Munition in freier Natur. (Bild: cbu)

Die Schweizer Armee hat im vergangenen Jahr rund 280 Blindgänger unschädlich gemacht. Davon auch welche in Luzern und Zug. Sie hat zudem deutlich mehr Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, als noch 2022.

In den Schweizer Bergen und Wiesen lauern noch Blindgänger, intakte Munition und Munitionsschrott. Um diese zu beseitigen, hat die Schweizer Armee eine Blindgängermeldezentrale und ein «Kommando für Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung» (Kamir). Kamir hat 2023 aufgrund von 1122 Meldungen 280 Blindgänger beseitigt, wie die Schweizer Armee am Dienstag mitteilte. Nebst Blindgängern entfernte das Kommando auch 995-mal Fundmunition und ganze 2262-mal Munitionsschrott.

Den Grossteil der Blindgänger fand Kamir im Kanton Bern (215) und Graubünden (208). Doch auch in Luzern fand das Kommando verschossene Munition. Mit den 28 Funden bewegt sich der Kanton im Mittelfeld. Deutlich weniger Funde gab es im Kanton Zug. Dort entfernte Kamir 2 Blindgänger.

Wie die Armee weiter schreibt, gab es 2023 deutlich mehr Meldungen. Mit 1122 Meldungen von Blindgängern wurde der Rekord von 2020 um 121 Meldungen überschritten. Sie erklärt sich die Zunahme einerseits mit einem zunehmenden Wander-Trend, weshalb die Schweizerinnen mehr im Gelände unterwegs sind und so auch mehr Blindgänger sehen würden. Zudem fruchten gemäss der Armee auch die Sensibilisierungskampagnen der Polizei. Dass sie mehr Munition gefunden haben, könnte auch mit einer Zunahme an privaten Schützen zusammenhängen (zentralplus berichtete).

Munition liegt auch auf Grund des Vierwaldstättersees

Nebst Munition auf Bergen bereitet der Armee auch versenkte Munition in Schweizer Seen Bauchschmerzen. Zwischen den Jahren 1918 und 1964 versenkte die Armee problematische, überzählige oder veraltete Munition in den Gewässern. Der Hauptteil davon liegt im Thuner-, Brienzer- und Vierwaldstättersee in einer Wassertiefe zwischen 150 und 220 Metern. Das Bundesamt für Rüstung Armasuisse lanciert darum einen Ideenwettbewerb. Die Armasuisse sucht nach Ideen, wie eine umweltverträgliche und sichere Bergung von tiefer Seemunition aussehen könnte. Die Vorschläge werden nicht unmittelbar umgesetzt, können aber als Grundlage für weitere Abklärungen oder die Lancierung eines Projekts dienen.

Das solltest du tun, wenn du Munition findest

Wenn du in der Natur oder in bewohntem Gebieten auf ein verdächtiges Objekt stösst, solltest du es gemäss der Armee auf keinen Fall berühren. Stattdessen solltest du den Fundort gut sichtbar markieren und die Polizei informieren. Alternativ kannst du den Fund auch über die kostenlose «Blindgänger»-App melden.

Die Meldung kann sich auch lohnen. Gemäss der Weisung des Verteidigungsdepartements können Privatpersonen eine Prämie von bis zu 100 Franken erhalten, wenn durch ihre Meldung ein Unfall verhindert wird. Im Jahr 2023 wurden hierfür 4800 Franken ausbezahlt.

Verwendete Quellen
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