Cyberangriff in Cham

Melkroboter gehackt – Kuh gestorben

Ein Chamer Bauer musste nach einem Cyberangriff eine seiner Kühe einschläfern. (Bild: Symbolbild: Emanuel Ammon/AURA)

Der Melkroboter eines Bauern aus Cham ist gehackt worden. Mit den erbeuteten Daten hat die Täterschaft ihn erpresst, was für das Opfer ungeahnte Folgen hatte.

In Hagendorn bei Cham ist ein Bauer Opfer eines Cyberangriffs geworden. Eine unbekannte Täterschaft hackte sich Ende letzten Jahres in dessen Melkroboter und verschlüsselte die dort gespeicherten Daten. Für die Entschlüsselung forderten die Kriminellen 10'000 Dollar Lösegeld.

Der Bauer bezahlte nicht. Infolgedessen, dass er keinen Zugriff auf seine Daten hatte, musste er eine seiner Kühe einschläfern. Insgesamt belief sich der finanzielle Schaden gemäss Opfer auf ungefähr 6000 Franken. Wer hinter dem Akt von Internetkriminalität steht, ist bis heute ungeklärt.

Die perfide Folge der Erpressung

Die verschlüsselten Daten enthielten Informationen über die Tiere. So zum Beispiel, welche Kühe wie lange schon trächtig waren. Eine Kuh, welche ein Kalb in sich trug, musste aufgrund schwangerschaftsbedingter Komplikationen eingeschläfert werden.

Wie der Bauer gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt, wäre das Tier noch am Leben, wenn er das genaue Datum der Besamung auf dem Melkroboter hätte nachsehen können. Für ihn sei der Tod seines Tieres direkt auf den Hack zurückzuführen.

Auf dem Hof in Hagendorn leben rund 70 Kühe. Da gewisse Teile der Melkanlage unabhängig vom Computer funktionieren, konnte der Bauer seine Tiere weiterhin melken. Ansonsten wären die Konsequenzen des Cyberangriffs wohl noch gravierender gewesen, wie der Betroffene der «Luzerner Zeitung» erzählt. Mithilfe einer alten Version der Software konnte der Bauer Teile der verlorenen Daten wiederherstellen.

Verwendete Quellen
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