Schuldfrage geklärt

Darum brannte der Heissluftballon in Hünenberg

Die Feuerwehr konnte den brennenden Heissluftballon schnell löschen, Schwerverletzte gab es trotzdem. (Bild: zvg)

In Hünenberg kam es im Juni 2023 zu einem Unfall mit einem Heissluftballon. Der Korb fing Feuer, mehrere Personen verletzten sich schwer. Nun ist klar, wer Schuld war.

Der Heissluftballon, der Mitte Juni auf einer Wiese in Hünenberg abgebrannt ist, hob «kurzzeitig» ab. Zumindest hat dies die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) in ihrem Vorbericht vor einem Jahr geschrieben (zentralplus berichtete). Die Erzählweise entspricht derjenigen der Zuger Polizei. Diese teilte mit, der Heissluftballon sei aus «kurzer Distanz unsanft auf dem Boden gelandet». Der Pilot bestritt dies (zentralplus berichtete).

Im Schlussbericht kommt die Sust nun zum Schluss, dass der Heissluftballon in Hünenberg tatsählich abhob. Und, dass mehrere Faktoren zum Unfall mit drei Schwerverletzten führten. Einerseits stellte die Sust einen Defekt am Ventil des Brennstoffschlauchs fest. Dieser sei über längere Zeit entstanden und optisch deutlich zu erkennen gewesen. Trotzdem sei der Schlauch nicht ersetzt worden, so der Vorwurf der Sust.

Pilot mitschuldig am Brand des Heissluftballons in Hünenberg

Doch auch der Pilot kommt im Schlussbericht schlecht weg. Beim Aufheizen des Ballons spritzte wegen des defekten Brennstoffschlauchs Flüssiggas an den Korb des Heissluftballons, in dem sich bereits Passagiere befanden. Der Korb, aus Weide bestehend, entzündete sich sofort.

Daraufhin versuchte der Pilot, Luft abzulassen. Doch weil drei Passagiere den brennenden Korb verliessen, hob der Heissluftballon ab. Erst durch weiteres Ablassen der Luft durch den Piloten konnte er wieder landen. Dass sich sechs Personen verletzten – drei davon schwer – konnte auch die Feuerwehr nicht verhindern. Sie brachte den Brand schnell unter Kontrolle. Vom Heissluftballon blieb am Ende aber nicht viel übrig.

Die Reste des brennenden Heissluftballons auf der Wiese in Hünenberg. (Bild: zvg)
Verwendete Quellen
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