HSLU von Crypto-nahen Firmen unterstützt

Luzerner Professor kritisiert «verzerrte» Berichterstattung

Ein HSLU-Professor kritisiert die Crypto-Berichterstattung. Zufällig hat die HSLU selber schon von Crypto-nahen Firmen profitiert. (Bild: wia)

Eine Nationalrätin kritisiert in einem Artikel die «hochgradig verzerrte» Berichterstattung über die Cryptoleaks. Am Artikel mitbeteiligt ist auch ein Professor der Hochschule Luzern. Also einer Organisation, die kürzlich selber direkt von Crypto-verwandten Firmen unterstützt wurde.

FDP-Nationalrätin Doris Fiala teilt aus. Die Darstellung der Cryptoleaks durch die Medien seien «hochgradig verzerrt», schreibt sie in einem Artikel, den die Nationalrätin über Linkedin und Facebook verbreitet hat. Die Schweiz solle sich nicht schlechtmachen, insbesondere, da es sich beim aktuellen Skandal um eine Firma in ausländischem Besitz handle, «die den Vertrag mit einer ausländischen Organisation gemacht hatte».

Demzufolge handle es sich um eine privatrechtliche Angelegenheit, die auf Schweizer Boden stattgefunden habe, aber nicht mit Schweizer Beteiligung.

Hochschulprofessor untersützt Fialas Thesen

Zuunterst an Fialas Artikel legt sie offen, dass sie ihre Position mit Prof. Bernhard Hämmerli, dem Studiengangleiter Information und Cyber Security der Hochschule Luzern diskutiert habe, dies berichtet der «Tages-Anzeiger».

Und hier wird's spannend. Denn Hämmerli ist – in Anbetracht seines Arbeitgebers – nicht ganz unbefangen. Die Hochschule Luzern – Informatik nämlich wurde verschiedentlich von Firmen unterstützt, die einen direkten Bezug zur 2018 aufgelösten Crypto AG haben, wie zentralplus vor einigen Tagen berichtete. So etwa von der InfoGuard AG, einer Schwesterfirma, zudem von der Crypto Schweiz AG, welche eine der Nachfolgefirmen der Ursprünglichen Crypto AG ist.

Crypto-verwandte Firmen sponserten HSLU

Sie beiden seien als Sponsoren der Hochschule Luzern aufgetreten. Etwa als Geldgeberin für die Eröffnungsfeier des Studiengangs «BSc Information & Cyber Security im Oktober 2018, oder aber als Sponsoren des neuen HSLU-Standorts Rotkreuz.

Hämmerli erklärt gegenüber dem «Tages-Anzeiger», dass dieser Bezug hergestellt werden könnte. Doch sei das Sponsoring ohne fachliche Verpflichtungen irgendwelcher Art entstanden. Auch Lehrgänge seien von den Firmen nicht unterstützt worden. Der Text wiederspiegle seine Meinung, sagt Hämmerli, und nicht die einer Firma.

Und Doris Fiala? Sie will ihren Artikel nicht löschen. Denn sonst würde es aussehen, als habe sie ein schlechtes Gewissen, erklärt sie gegenüber dem «Tages-Anzeiger».

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