Eskalation an Corona-Demo befürchtet

Kehrtwende: Jetzt ruft «Mass-Voll» auf, Altdorf fernzubleiben

Der Luzerner Nicolas A. Rimoldi ist Co-Präsident der Jugendbewegung Mass-Voll. (Bild: jal)

Am Samstag hätte eine Demonstration mit geschätzt 10'000 Personen gegen die aktuellen Corona-Massnahmen in Altdorf stattfinden sollen. Auch ein Auftritt des Luzerners Nicolas A. Rimoldi war geplant. Doch weil das Urner Obergericht dafür keine Bewilligung erteilte, ruft die Jugendbewegung Mass-Voll jetzt dazu auf, Altdorf fernzubleiben.

Das Verständnis, die Kundgebung nicht zu bewilligen, ist bei den Initianten nach wie vor gleich null. «Wir erleben die dunkelste Stunde unserer Demokratie», steht in einer «Mass-Voll»-Mitteilung, die derzeit auf dem Messenger-Dienst «Telegram» verbreitet wird. Co-Präsident dieser Jugendbewegung ist der Luzerner Politiker Nicolas A. Rimoldi (zentralplus berichtete).

Trotzdem rufen die Initianten dazu auf, Altdorf auf jeden Fall fernzubleiben. Aus folgendem Grund: «Die Polizei wartet nur darauf, einzugreifen. Das Gewaltpotenzial ist hoch, wodurch eine Eskalation sehr wahrscheinlich ist.»

Das ist die auf dem Messenger-Dienst verbreitete Meldung.

Noch am 25. März teilte «Mass-Voll» mit, dass das letzte Wort bezüglich der Demonstration in Altdorf noch nicht gesprochen worden sei. Nicolas A. Rimoldi war als Redner vor den Tausenden von Teilnehmern vorgesehen.

Offiziell hat das Aktionsbündnis Urkantone – welches zur Demonstration aufgerufen hatte – den Anlass am Donnerstagabend abgeblasen. Grund: Das Urner Obergericht wird erst nach dem Termin über eine Beschwerde gegen das Demonstrationsverbot entscheiden. Der Antrag auf superprovisorische Verfügung wurde vom Gericht abgewiesen (zentralplus berichtete). Die Organisatoren bezeichnen dies als «klare Rechtsverweigerung» – und das Kundgebungsverbot als undemokratisch.

Auch der Verein Stiller Protest, der im Februar eine Corona-Demo in Zug organisiert hatte (zentralplus berichtete), distanziert sich auf «Telegram» von «unbewilligten Aktionen am Samstag». Man rate davon ab, nach Altdorf zu reisen. «Es ist aus unserer Sicht für den aufkeimenden Widerstand und die Bewegung nicht förderlich und behindert uns in unseren rechtlichen Bemühungen für die Demofreiheit», heisst es in einer Nachricht des Vereins.

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