Ebikoner Corona-Skeptiker

Arzt steht wegen fragwürdiger Maskendispensen vor Gericht

Sich von der Maskenpflicht dispensieren lassen: Das war während der Corona-Pandemieaus aus medizinischen Gründen möglich. Und bei Anderas Heisler offenbar besonders einfach. (Bild: Screenshot: Youtube)

Die Maskendispensen von Andreas Heisler während der Corona-Pandemie waren mutmasslich medizinisch unbegründet. Darum muss sich der Corona-skeptische Arzt am Freitag am Bezirksgericht Hochdorf verantworten, wie die Nachrichtenagentur SDA mitteilt.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den 56-jährigen Deutschen Andreas Heisler mit Praxis in Ebikon, Patientinnen falsche Arztzeugnisse ausgestellt zu haben, sodass diese keine Maske tragen mussten. Gegen den Strafbefehl, in dem eine bedingte Geldstrafe von 10'000 Franken und eine Busse von 2500 Franken ausgesprochen wurde, legte der angeklagte Arzt Beschwerde ein. Nun soll das Bezirksgericht Hochdorf über Schuld oder Unschuld entscheiden.

Falsch sollen die ärztlichen Zeugnisse gewesen sein, weil Heisler sie ohne ordnungsgemässe Untersuchung, also medizinisch unbegründet, ausgestellt hat. Die Patienten hätten so gegenüber dem Rest der Bevölkerung einen unberechtigten Vorteil gehabt.

Von den über 20 Patientinnen wohnte nur ein Viertel im Kanton Luzern, von den Luzernern wiederum nur ein Bruchteil nahe der Praxis in Ebikon.

Als Corona-Skeptiker bekannt

Andreas Heisler gehörte während der Corona-Pandemie zu den bekanntesten Kritikern der behördlich angeordneten Schutzmassnahmen. In seinen Augen war der Schaden, den die Maske verursachte, grösser als ihr Nutzen. Weil er in seiner Praxis keine Maske trug und die Maskentragepflicht nicht umsetzte, wurde er 2023 vom Bezirksgericht Hochdorf zu einer Busse von 1000 Franken verurteilt.

Im Frühling 2021 entzog der Kanton Luzern dem Arzt vorübergehend die Berufsausübungsbewilligung, das später wieder aufgehoben werden sollte (zentralplus berichtete). Massnahmenkritiker riefen in der Folge in Luzern zu Solidaritätskundgebungen auf. An diesen unbewilligten Demonstrationen nahm Heisler mehrmals teil. Das Bezirksgericht Luzern verurteilte ihn deswegen 2022 zu einer Busse von 600 Franken (zentralplus berichtete).

Der Prozess stösst offenbar auf grosses Interesse. Er findet deswegen nicht am Bezirksgericht, sondern im Kulturzentrum Braui statt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SDA
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