Tiefe Reserven in Zentralschweiz

Diese Blutgruppe sollte man jetzt besser nicht haben

In der Zentralschweiz wird seit längerem zu wenig Blut gespendet. (Bild: SRK)

Am heutigen 14. Juni ist Weltblutspendetag. In der Zentralschweiz sind die Reserven wiederum sehr tief. Vor allem wer die Blutgruppe A- hat, sollte derzeit lieber nicht auf grössere Mengen angewiesen sein.

Dass es mit der Spendenbereitschaft nicht mehr so ist wie in früheren Zeiten, ist nicht ganz neu. Bereits letzten August waren die Reserven bei den Zentralschweizer Blutspendezentren bedrohlich tief. Tina Weingand, Chefärztin der Blutspende SRK Zentralschweiz, sagte damals gegenüber zentralplus: «Wenn keiner kommt, endet das in einem Drama». Denn schon im Jahr 2021 spendeten schweizweit 10'000 Personen weniger als noch wenige Jahre zuvor (zentralplus berichtete).

Junge fehlen

Einer der Gründe: Ab dem Alter von 75 Jahren ist es vorbei mit dem Blut geben, danach darf man nicht mehr spenden. Und es fehlt an jungen Spenderinnen, die nachkommen. Weingand erklärt: «Früher gehörte es zum guten Ton, dass man Blut spendet.» Pro Jahr werden in der gesamten Zentralschweiz rund 12'500 Blutspenden abgegeben. Zwischen 8'000 und 9'000 Personen spenden in der Zentralschweiz aktiv. Während der Corona-Pandemie gingen die Zahlen jedoch deutlich zurück (zentralplus berichtete).

Auch derzeit sind die Bestände in der Zentralschweiz wieder sehr tief. Besonders bei der Blutgruppe A- sind die Reserven bedrohlich. Dies bedeutet, dass der Blutvorrat nur noch für zwei Tage reicht. Aber auch andere Bestände wie 0-, A+ oder AB- haben derzeit kritisch tiefe Bestände.

Bei mehreren Blutgruppen wird in der Zentralschweiz ein sehr tiefer Bestand ausgewiesen.
Bei mehreren Blutgruppen wird in der Zentralschweiz ein sehr tiefer Bestand ausgewiesen. (Bild: Screenshot SRK)

Der Nationalrat hat deshalb im Mai das Heilmittelgesetz angepasst. So soll die Versorgung der Bevölkerung mit Blut und Blutprodukten auf gesetzlichem Weg abgesichert werden. Zukünftig sollen beispielsweise homosexuelle Männer beim Blutspenden nicht mehr diskriminiert werden. Es müsse vielmehr auf das individuelle Risikoverhalten geschaut werden.

Verpflegung statt Obolus

Für Blutspenden darf in der Schweiz aber weiterhin kein Geld bezahlt werden, dies im Gegensatz etwa zu anderen Ländern. Stattdessen geben die Blutspendedienste in der Schweiz im Anschluss an die rund einstündige Spende in der Regel Getränke und leichte Speisen ab.

Und sollte nun die Lust auf eine Spende aufgekommen sein: In Baar kann während der Woche häufig bis abends um 18.30 Uhr gespendet werden, im Blutspendezentrum Luzern gar bis um 19.00 Uhr.

Verwendete Quellen
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