Praxis muss schliessen

Ärzte suchen Lösung für Notfall in Sursee

Noch bis Ende Jahr ist die Notfallpraxis der Hausärzte beim Spital Sursee. Was danach folgt, ist unklar. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Wegen eines Gerichtsurteils und dessen Folgen auf die Tarife muss die Notfallpraxis der Hausärzte am Spital Sursee per Ende Jahr schliessen. Hinter den Kulissen laufen Gespräche, um eine Lösung zu finden.

Sursee steuert auf einen Engpass in der Notfallmedizin zu. Vergangene Woche ist bekannt geworden, dass die Notfallpraxis der Hausärzte am Spital Sursee per Ende Jahr schliesst. Nach einem kürzlichen Bundesgerichtsurteil können sie keinen Notfallzuschlag für ihre Behandlungen mehr verrechnen, was massive Einbussen zur Folge hat (zentralplus berichtete). Zwar bleiben mit der Medarium Notfall- und Hausarztpraxis in Sursee und der Notfallstation des Spitals zwei Möglichkeiten für Surseer Patienten. Für kleinere, nicht lebensbedrohliche Notfälle fehlt künftig jedoch ein Angebot an Randzeiten. Aber wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, laufen Verhandlungen, dass dieses schnellstmöglich wieder angeboten wird.

So sagt Yvonne Schilter, stellvertretende Geschäftsführerin der Notfallpraxis Sursee, der Zeitung: «Es wird auch ab 2025 im Raum Sursee eine Notfallversorgung durch die Hausärzte geben.» Es bleibt die Frage nach dem wie. Möglich wäre etwa, dass das Medarium sein Angebot ausbaut. Dessen Geschäftsführerin Sandra Furrer wäre «mit der nötigen Vorlaufszeit» dafür offen.

Bleibt Praxis doch am Spital?

Alternativ könnte auch die Notfallpraxis am Spital Sursee bestehen bleiben. Das Spital prüfe derzeit verschiedene Szenarien, um einen Ansturm auf ihre Notfallstation zu verhindern. Der Favorit des Luzerner Kantonspitals: ein Modell wie in Wolhusen. Dort sind die Hausärzte während ihres Notfalldienstes Angestellte des Spitals.

Bisher haben sich die Surseer Hausärztinnen gegen dieses Modell gesträubt, weil sie ihren Betrieb lieber selbst organisieren wollten. Derzeit laufe eine Umfrage, um ihre Meinung und Bedürfnisse zum Notfalldienst abzuholen. Noch in diesem Monat sollen erste Ergebnisse vorliegen, schreibt die Zeitung.

Die Notfallversorgung im Kanton ist auch beim Gesundheits- und Sozialdepartement Thema. Das Departement erstellt fürs nächste Jahr Konzepte, um die chronisch überlasteten Notfallstationen der Spitäler zu entlasten. Zudem will der Kanton ab 2026 eine Notfalltriage in Etappen in Betrieb nehmen, wie es im Planungsbericht über die Gesundheitsversorgung heisst (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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