Urinflecken und Blutspritzer

Verwahrloste Notwohnung schockiert Luzerner Mutter

Die Luzernerin war über den Zustand der ihr angebotenen Notwohnung schockiert. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Eine Luzernerin und ihr Kind mussten wegen Schimmel in ihrer Wohnung in eine Notunterkunft umziehen. Die unhygienischen Zustände in der Unterkunft geben der Frau enorm zu denken. Die Stadt bezieht Stellung zum Zustand der Notwohnung.

In der Wohnung einer Luzernerin schimmelte es stark, wodurch ihre sowie die Gesundheit ihres Kindes gelitten hätten. Die Mutter meldete sich beim Stadtluzerner Sozialdienst, dieser reagierte schnell. Die Stadt platzierte die beiden in einer Notwohnung «speziell für Frauen und Kinder», wie die Luzernerin gegenüber dem «Blick» berichtet.

Die Stadt Luzern biete insgesamt fünf Notwohnungen für solche Fälle an. Die Wohnungen sind für Stadtluzerner gedacht, die akut von Obdachlosigkeit bedroht sind. Hilfebedürftige sollen zwischen 45 und 55 Franken pro Nacht bezahlen. Die Mutter sei sehr dankbar für das Angebot: «Ich hatte keinerlei Erwartungen. Hauptsache, wir können irgendwo schlafen.»

Der Zustand der Notwohnung sei bedenklich

Obwohl die Erwartungen klein bis nicht existent waren, sei die Luzernerin beim Betreten der Wohnung erschüttert gewesen. Die Teppiche und Vorhänge wären dunkel verfärbt, die Wände verschmiert, die Matratzen und Bettdecken voller Urin, die Wohnung generell geprägt von Dreck und Ungeziefer sowie Blutspritzer an der Küchentür, so die Luzernerin.

Trotz dessen versuche die Frau, das Beste daraus zu machen. Die Vorhänge habe sie in ihrer alten Wohnung gewaschen, da die Waschmaschine der Notwohnung nicht funktioniere. Auch einen Staubsauger habe es keinen gegeben. Zudem fehle in der speziell für Mütter eingerichteten Wohnung ein Kinderbett oder Wickeltisch.

Auch die Lage der Wohnung an der Baselstrasse beschäftige die Luzernerin: «Wenn ich aus dem Fenster schaute, konnte ich sehen, wie Leute Drogen nehmen», sagt sie gegenüber dem Blick. Sie fände dies kein sicheres Umfeld für hilfsbedürftige Kinder.

Stadt will die Wohnung überprüfen

Die Mutter habe angeboten, über Facebook gratis einen Wickeltisch für die Notwohnung zu organisieren. Das Angebot habe bei der Stadt auf taube Ohren getroffen. Die Stadt wolle an der Wohnung nichts ändern. Diese sei der Meinung, dass keine bessere Ausstattung vonnöten sei, erklärte die Frau der Tageszeitung.

Nachdem «Blick» die Stadt konfrontierte, soll diese die Rückmeldungen der Luzernerin ernst genommen haben. Die Stadt wolle nun die aktuell leerstehende Wohnung an der Baselstrasse prüfen.

Die Stadt bezieht Stellung: «Die Notwohnungen sind nicht als Dauerlösung gedacht, sondern zur Überbrückung einer Notsituation, insbesondere für verletzliche Personen wie Familien mit Kindern.» Zudem seien alle Wohnungen «gesundheitlich unbedenklich» und es werde ein möglichst sicheres Umfeld geboten.

Die Mutter musste immerhin nichts für die Notunterkunft bezahlen. Gemäss der Stadt sei nach Prüfung der finanziellen Verhältnisse ein Kostenerlass möglich gewesen.

Verwendete Quellen
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