Die Twittermeldung klang fast schon nach einer Bombendrohung. Ein Anlass im KKL vom Freitagmorgen wurde aus Sicherheitsgründen auf ein Schiff verlegt. Dies auf Empfehlung der Luzerner Polizei. Der Auftritt eines ägyptischen Satirikers war offenbar der Auslöser. Betroffen waren 160 Personen.
Das kommt nicht alle Tage vor: Der Medienkongress «Swiss Media Forum» sollte eigentlich im KKL stattfinden. Für Freitag standen denn auch die Abschlussreferate von rennomierten Gästen auf dem Programm.
Doch was am Freitagmorgen über Twitter in die breite Öffentlichkeit gemeldet wurde, klang fast schon wie eine Terrorwarnung: Aus Sicherheitsgründen könne das Forum heute nicht im KKL stattfinden, schrieben die Veranstalter.
Aus Sicherheitsgründen: #SMF15 kann heute nicht in KKL stattfinden, sondern auf einem Schiff
— SwissMediaForum SMF (@SwissMediaForum) 29. Mai 2015
Gefahr? Alarm? Nicht wirklich. Oder fast: Hintergrund für diese Meldung war offenbar ein Referat des Ägypters Bassem Youssef, einem TV-Satiriker. Seine Show wurde in Ägypten nach Drohungen eingestellt, nachdem er sich dem Zorn radikaler Islamisten ausgesetzt sah. Youssef berichtet an diesem Freitagmittag mit seinem Abschlussreferat am «Swiss Media Forum» über seine Erfahrungen.
Nun hält Bassem Youssef dieses Referat nicht im KKL, sondern auf dem Vierwaldstättersee. Der ganze KKL-Kongress wurde verlegt. Betroffen waren 160 Personen. Denn im Vorfeld hat die Luzerner Polizei aufgrund einer Lagebeurteilung empfohlen, den Kongress an einem anderen Ort stattfinden zu lassen. Dies sagt Kurt Graf, Sprecher der Luzerner Polizei, auf Anfrage. Einer der Teilnehmer des Forums ist auch Jorn Mikkelsen, Chefredaktor der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten. Diese veröffentlichte in der Vergangenheit umstrittene Mohammed-Karikaturen.
Auch die Kommunikation über diese Sicherheitsverlegung wurde von der Luzerner Polizei übernommen. Es droht keine akute Gefahr. Auch wurde kein Alarm, keine Evakutaion oder dergleichen ausgelöst. Einzelne Kurzmeldungen diverser Medien gingen am Freitagmorgen in diese Richtung. «Es war eine Empfehlung der Luzerner Polizei. Die Organisatoren hatten dieser Folge geleistet», sagt Kurt Graf.