Katholische Kirche Stadt Luzern

Queere Mitarbeitende sind in Kirche explizit willkommen

Die Luzerner Peterskapelle dekoriert in den Regenbogenfarben. (Bild: Archivbild: zvg)

Die Katholische Kirche der Stadt Luzern öffnet explizit auch geschiedenen und queeren theologischen Mitarbeitenden ihre Türen. Dies auch zur Leitung von Pfarreien.

«Geschiedene, Homosexuelle, Queere und ehemalige Priester sind willkommen», schreibt die Katholische Kirche der Stadt Luzern in ihrem aktuellen Jahresrückblick. Sie anerkenne das partnerschaftliche Leben der Angestellten uneingeschränkt. «Es ist Privatsache», hält sie fest.

Vielerorts würden die Pfarreien denn auch nicht mehr von Priestern, sondern von theologischen Mitarbeitenden geführt.

Die Stadtluzerner Kirche ist bereits zuvor mit ihrer Haltung diesbezüglich aufgefallen. So hat beispielsweise Meinrad Furrer, der Leiter der Peterskapelle, homosexuelle Paare gesegnet, noch bevor dies der Vatikan im vergangenen Dezember erlaubte (zentralplus berichtete). Furrer arbeitet ausserdem an der ersten queeren Bibel (zentralplus berichtete) und die katholische Kirche der Stadt Luzern lief in den vergangenen Jahren bei der Pride Zentralschweiz mit (zentralplus berichtete).

«Frauen bis Männer werden – soweit dies im Bistum Basel möglich ist – gleich berechtigt eingesetzt», schreibt die Katholische Kirche im Jahresbericht weiter. In Leitungsaufgaben, dem Erscheinungsbild und der Liturgie würde sie auf ein möglichst ausgewogenes Miteinander achten.

Engagement für «offene und zeitgemässe Kirche»

In den letzten Monaten sorgte die römisch-katholische Kirche vor allem für negative Schlagzeilen. Dies, nachdem Forscherinnen der Universität Zürich eine umfassende Studie veröffentlicht haben. Diese zeigt, dass es seit 1950 in der Schweiz 1002 Missbrauchsfälle gab. Es dürfte nur die «Spitze des Eisbergs» sein, wie die Leiterinnen der Studie festhielten (zentralplus berichtete). Zahlreiche Mitglieder kehrten der Kirche den Rücken (zentralplus berichtete).

Die Stadtluzerner Kirche schreibt, dass sie sich bewusst sei, dass in den letzten Monaten oft die «dunkle Vergangenheit» im Fokus stand. Dabei rücke in den Hintergrund, dass es noch eine «andere Traditionslinie» gebe. «Jene, die das Gewissen, die Würde und die Freiheit der Menschen respektiert und sich für eine offene und zeitgemässe Kirche engagiert.»

In einer früheren Version des Artikels hiess es, dass schwule Priester willkommen seien. Dies ist nicht korrekt. Die katholische Kirche Luzern spricht generell von theologischen Mitarbeitenden.

Verwendete Quellen
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