In einem Dachgeschoss entsteht ein Mini-Luzern auf gut 100 Quadratmetern. Mit einem 3D-Drucker entstehen 1000 Kacheln, die zusammengefügt ein dreidimensionales Stadtmodell ergeben. Das Projekt ist jetzt lanciert. Wer schon immer ein Luzerner Quartier kaufen wollte, hat nun bald Gelegenheit.
«Die Stadt Luzern gehört zu den letzten Schweizer Städten, denen für die Planung der städtebaulichen Entwicklung kein Modell zur Verfügung steht», schreibt der Schweizer Ingenieur- und Architektenverein (SIA) Zentralschweiz. Dieses Manko wolle man mit dem Stadtmodell Region Luzern nun beseitigen und denke dabei über die Stadtgrenze hinaus.
Gemäss Daniel Lischer, Präsident der Stiftung Stadtmodell Region Luzern, schafft ein Modell Identität für den gemeinsamen Lebensraum von über 200’000 Menschen in und rund um Luzern. «Es sensibilisiert für eine gute Raumentwicklung und es ist ein unverzichtbares Arbeitsinstrument für eine Vielzahl von Fachleuten sowie für die Standortentwicklung und die Wirtschaftsförderung der Region Luzern», so Lischer.
Projekt lanciert
Nach intensiver Vorarbeit hat die SIA Zentralschweiz ein 3D-Stadtmodell der Region Luzern lanciert: Im Dachgeschoss des kantonalen Zeughauses entsteht ein gut 100 Quadratmeter grosses Architekturmodell der Stadt Luzern und der umliegenden Gemeinden im Massstab 1:1000.
Neben der Stadt integriert das Modell auch die aktuellen Entwicklungsgebiete Luzern Nord und Luzern Süd sowie die beiden Grossprojekte auf dem Bürgenstock und die Mall of Switzerland. Die rund 1000 Modellkacheln werden mit modernster 3D-Drucktechnologie realisiert, schreibt der SIA Zentralschweiz. Die Initianten rechnen mit Projektkosten von rund zwei Millionen Franken.
«Entscheidend für den Nutzen eines Modells ist dabei der Blick über die politischen Stadtgrenzen hinaus», sagt Lischer. Nur grossräumiges Denken und eine breite Strategiediskussion würden eine übergeordnete Sicht auf die ganze Region Luzern ermöglichen.
Nicht nur für Fachleute
In einer ersten Phase soll das Modell vor allem als Arbeitsinstrument für Fachleute in Baukommissionen, der Raumplanung und des Heimatschutzes dienen. Zudem solle es politische Entscheidungsprozesse beschleunigen, Planungssicherheit schaffen und die Zusammenarbeit innerhalb der Stadtregion Luzern fördern, schreibt der Verein.
Gemäss Planung ist das Modell ab 2018 für die Öffentlichkeit zugänglich. Führungen, öffentliche Besichtigungen, Diskussionsforen, Podien und Vorträge sollen städtebauliche Themen einem breiten Publikum näherbringen und die Bevölkerung für die Qualität des gebauten Lebensraumes sensibilisieren. Ausserdem können Interessierte Kacheln ersteigern und werden als Gegenleistung als Sponsoren erwähnt.
Tag der offenen Tür |
Am 11. Juni 2016 von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr ist das Projekt Stadtmodell Region Luzern für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein Luftbild, Kurzreferate und der SituationRoom mit Projektdokumentationen und Visionen zur städtebaulichen Entwicklung der Region Luzern thematisieren die aktuellen Brennpunkte der Luzerner Raumentwicklung. |