Nach Sylt – auch Hitlergruss gezeigt

In Luzern: An Fest werden rassistische Parolen gegrölt

An einer Party in Luzern wurden ausländerfeindliche Parolen gesungen. (Bild: Symbolbild: Marcela Laskoski/Unsplash)

Ein Video einer Party aus Sylt – an der junge Personen ausländerfeindliche Parolen gegrölt und den Hitlergruss gezeigt haben – ging in den letzten Tagen viral. Nun seien auch an einem Fest in Gunzwil rassistische Parolen gesungen worden – zu dem genau gleichen Lied.

An einem Fest in Gunzwil soll ein DJ das Lied «L'amour toujours» abgespielt haben. Ausgerechnet jenes Lied, welches in den letzten Tagen für zahlreiche Negativ-Schlagzeilen sorgte.

So hatten junge Personen vor kurzem an einer Party auf der deutschen Insel Sylt und am Ballermann in Mallorca zu dem Lied ausländerfeindliche Parolen gesungen und die Hand zum Hitlergruss oder den «Hitlerschnauz» geformt. Sogar deutsche Regierungsvertreter sahen sich danach gezwungen, sich dazu zu äussern.

Nun hat auch ein DJ an einem Fest in Gunzwil das Lied abgespielt, wie eine Lesereporterin gegenüber «20 Minuten» schildert. «Ein erschreckend grosser Teil der Menschenmenge entschied sich leider dazu, mitzusingen – inklusive der rassistischen Parolen», erzählt sie. Auch hätten einige den Hitlergruss beim Tanzen miteingebaut.

DJ distanziert sich von rassistischen Parolen

Der DJ bestätigt im Medienbericht, dass es zu dem Vorfall gekommen sei. Er habe jedoch die Diskussionen der letzten Tage zum Lied und dem Vorfall in Sylt nicht mitbekommen. Das Lied sei von Gästen gewünscht worden. «Hätte ich davon gewusst, hätte ich den Song nicht abgespielt», wird er zitiert. Als er mitbekommen habe, dass einige ausländerfeindliche Parolen gegrölt hätten – gemäss des DJs etwa 10 der rund 1500 Gäste – habe er sofort das Lied gewechselt. Das Lied werde er nicht mehr spielen, er distanziere sich klar von rassistischen Parolen.

Der italienische DJ Gigi D'Agostino, der das Lied «L'amour toujours» 2001 veröffentlichte, betonte gegenüber der «Zeit», dass es in seinem Lied ausschliesslich um Liebe gehe.

Weil das Lied in rechten Kreisen derzeit als Hymne zweckentfremdet wird, haben einige Veranstalter bereits reagiert: So hat beispielsweise das Oktoberfest in München entschieden, dass das Lied nicht gespielt werden darf.

Nach Sylt-Video: Staatsanwaltschaft ermittelt

Für die Personen aus dem Video in Sylt, welche rassistische Parolen gegrölt haben, hat der Vorfall Konsequenzen: Wie zahlreiche Medien berichteten, haben einige bereits ihren Job verloren. Die Staatsanwaltschaft Flensburg ermittelt zudem wegen Verdachts der Volksverhetzung und wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, wie die «Bild» berichtete. Unter letzteres fällt beispielsweise der Hitlergruss.

Verwendete Quellen
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