Weggiser Bewohner wehren sich

Ihre Häuser verlassen müssen sie dennoch

Einige Bewohner haben gegen das Nutzungsverbot Beschwerde beim Kantonsgericht eingelegt. (Bild: zvg)

Die vom Weggiser Gemeinderat angeordnete Umsiedlung im Gebiet «Horlaui» stösst auf Widerstand. Betroffene haben beim Kantonsgericht Beschwerde eingelegt. Am morgigen Auszugstermin ändert sich zwar nichts – am Abbruch allenfalls schon.

Im Gebiet «Horlaui» in Weggis brodelt es weiter. Nachdem der Gemeinderat per 1. August 2014 für die fünf Wohnhäuser ein dauerhaftes Betretungs- und Nutzungsverbot erlassen hat (zentral+ berichtete), wehren sich nun die Betroffenen. Die Bewohner von zwei Häusern haben laut «20 Minuten» beim Kantonsgericht Beschwerde gegen die Nutzungsverbote und die Abbruchverfügungen eingelegt. Der Gemeindeammann Baptist Lottenbach bestätigt auf Anfrage von zentral+: «Die Einsprecher erachten die Massnahmen als unverhältnismässig und die Entschädigungen als teils zu niedrig.»

«Die Einsprecher erachten die Massnahmen als unverhältnismässig.»

Baptist Lottenbach, Gemeindeammann Weggis

Felssicherung startet wie geplant

In einem ersten Entscheid stützt das Kantonsgericht das vom Gemeinderat verhängte Nutzungsverbot. Somit müssen die Bewohner spätestens diesen Donnerstag ihre Häuser verlassen. «Die Abbruchverfügung gegen die Häuser der Beschwerdeführer hingegen werde nun bis am 31. Oktober sistiert», so Lottenbach und er fügt an: «Der Abbruch der Wohnhäuser war schon immer auf Anfang November geplant. Dies, weil die notwendigen Felssicherungsarbeiten im Vorfeld gemacht werden müssen.» Diese starten gemäss Lottenbach Ende August.

Der Streitfall geht also in eine neue Runde. Lottenbach hingegen hofft, dass «das Prozedere sich nicht in die Länge zieht». Zu den betroffenen Bewohnern und deren künftigen Wohnsituation sagt der Gemeindeammann: «Für alle Betroffenen wurden Unterkünfte organisiert.» Einige hätten eine dauerhafte, andere eine provisorische Lösung gefunden.

Am 30. Juni 2014 erhielten die Betroffenen von der Gemeinde einen Brief, der sie aufforderte, ihre Wohnhäuser bis am 1. August zu verlassen. Dies aufgrund von akutem Steinschlagrisiko. Eine Lösung, die für den Gemeinderat die «günstigste und sicherste» Variante sei. Sechs Millionen Franken kosten die Umsiedlung, die Felssicherung und der geplante Abbruch der Häuser. Die Hälfte sei laut Lottenbach für Entschädigungen der Hausbesitzer vorgesehen.

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