Reklamation von Luzerner Mutter

Für Stadt steht die Zukunft der Notwohnung in den Sternen

Die Stadt Luzern stellt sich die Frage, wo die Grenze der Zumutbarkeit bei Notwohnungen verläuft. Wie auf dem Symbolbild hier dürfte es wohl nicht aussehen. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Die Stadt Luzern reagiert auf die Reklamationen einer Luzerner Mutter zum Zustand einer Notwohnung an der Baselstrasse. Es ist zurzeit unklar, ob die Stadt die Unterkunft weiter anbieten will.

Die Stadt Luzern wird bezüglich der ekligen Notwohnung an der Baselstrasse aktiv. Das bestätigt der stellvertretende Leiter der Sozialen Dienste, Josef Lingg, gegenüber dem «Regionaljournal Zentralschweiz». Der Hintergrund: Der Stadtluzerner Sozialdienst brachte eine Mutter mit ihrem Kind in einer Notwohnung unter. Die Zustände in der Unterkunft gaben der Frau enorm zu denken (zentralplus berichtete). Sie traf auf Dreck und Ungeziefer, verschmierte Wände und Betten voller Urin.

«Die Bilder aus der Wohnung haben mir nicht gefallen. Es ist für uns ein Aufruf, da sehr gut hinzuschauen», sagt Lingg im Beitrag. Die Stadt hat dies bereits getan, die Wohnung sei mittlerweile überprüft worden.

Wohnung bleibt vorerst leer

Ab wann die Verfassung einer Notwohnung für Hilfsbedürftige nicht mehr zumutbar wäre, sei schwer zu definieren, so Lingg. Nicht tolerierbar sei jedoch, wenn eine Wohnung gesundheitsschädigende Wirkungen für die Bewohner habe oder wenn die Infrastruktur der Wohnung nicht funktioniere.

Im Falle der Notwohnung an der Baselstrasse fällt die Stadt ein klares Fazit: Die Wohnung bleibe bis auf Weiteres leer. Nach einer gründlichen Reinigung wolle man entscheiden, ob die Unterkunft den Ansprüchen der Stadt genüge oder nicht.

Auch eine Auflösung des Mietverhältnisses zwischen der privaten Vermieterin und der Stadt sei nicht ausgeschlossen, so Lingg. Vergessen dürfe man jedoch nicht, dass es auch für die Stadt schwierig sei, passende und günstige Wohnungen zu finden. Die Stadt wollte stets ein bis zwei freie Notwohnungen zur Hand haben, um schnell reagieren zu können. Vor diesem Hintergrund steht die Zukunft der Unterkunft an der Baselstrasse in den Sternen.

Stadt plant systematische Überprüfungen

Die Stadtluzerner Sozialdienste ziehen Konsequenzen aus dem Fall der Luzerner Mutter. Die sporadischen Kontrollen hätten nicht wie vorgesehen funktioniert. Deswegen bestehe Handlungsbedarf. Laut Lingg wolle die Stadt die systematischen Überprüfungen verstärken und auch Übergaben künftig kontrollieren. So sollen solche Situaiton künftig vermieden werden.

Verwendete Quellen
  • Medienarchiv zentralplus
  • Beitrag im «Regionaljournal Zentralschweiz»
0 Kommentare
Apple Store IconGoogle Play Store Icon