Fälle werden komplexer

Frauenhaus Luzern so stark ausgelastet wie noch nie

Untegebrachte Frauen bleiben heute tendenziell länger im Frauenhaus. (Bild: Adobe Stock)

Im Jahr 2022 hat das Luzerner Frauenhaus 80 Frauen während insgesamt 3025 Tagen beherbergt – ein Rekordwert. Laut Frauenhaus werden die betreuten Fälle komplexer.

Die veröffentlichten Jahreszahlen des Frauenhauses zeigen eine Zunahme der Aufenthaltsdauer. Insgesamt 80 Frauen waren während insgesamt 3025 Tagen im Frauenhaus untergekommen. Dies berichtet die «Luzerner Zeitung» und beruft sich dabei auf den Jahresbericht des Frauenhauses. Bereits im vergangenen Dezember hiess es vonseiten des Frauenhauses Luzern, dass die Situation angespannt sei (zentralplus berichtete).

Mit 3025 Aufenthaltstagen wurde ein Rekordwert verzeichnet. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 verzeichnete das Frauenhaus nur 2329 Aufenthaltstage. Jedoch hatten damals 96 Frauen Schutz gesucht.

Angespannter Wohnungsmarkt könne zu längerer Verweildauer führen

Es gebe zwar Schwankungen, doch die Tendenz zeige, dass Bewohnerinnen länger im Frauenhaus bleiben. Der Grund sei, dass die Fälle komplexer werden, sagt Annelis Eichenberger, Leiterin des Frauenhauses Luzern. Zu dem Problem häuslicher Gewalt kämen weitere Probleme dazu – etwa körperliche und psychische Probleme sowie Schulden, fehlende Sprachkenntnisse und der angespannte Wohnungsmarkt.

Ungefähr ein Viertel der betreuten Frauen kehren nach dem Aufenthalt zu ihrem Partner zurück. Alle anderen müssten meist eine Wohnung suchen, was einige Zeit in Anspreche nehmen könne.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
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