Verdacht auf Brandstiftung in Nebikon

56 Asylbewerber evakuiert

In einer temporären Asylunterkunft in der Zivilschutzanlage im Winkel in Nebikon ist es heute morgen zu einem Küchenbrand gekommen. (Bild: Google Maps)

Heute Morgen brach in einer Asyl-Notunterkunft in Nebikon ein Feuer aus. 56 Bewohner der Zivilschutzanlage mussten evakuiert werden. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Dies hat auch Folgen für die anderen Asyl-Unterkünfte im Kanton Luzern.

Am Donnerstagmorgen, kurz vor vier Uhr, ist es in einer temporären Asylunterkunft in der Zivilschutzanlage im Winkel in Nebikon zu einem Brand gekommen. Das Feuer konnte vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte durch eine Aufsichtsperson gelöscht werden. Die 56 Bewohner der Unterkunft wurden evakuiert. Die Evakuierung sei sehr geordnet abgelaufen, sagt Ruedi Fahrni, Asyl- und Flüchtlingskoordinator des Kantons Luzern. Man habe alle Personen draussen versammelt und sie danach in der nahegelegenen Mehrzweckhalle untergebracht, wo sie den Rest der Nacht verbrachten. «Es entstand dabei keine grosse Aufregung oder Verunsicherung», sagt Fahrni gegenüber zentral+.

Eine Aufsichtsperson wurde beim Brand leicht verletzt. Sie klagte über Atembeschwerden und begab sich zur Kontrolle ins Spital.

Polizei geht von Brandstiftung aus

Der Brand ist beim Kochherd in der Küche der Unterkunft ausgebrochen. Aufgrund der vorgefundenen Situation geht die Polizei von einer Brandstiftung aus. Da bei der Zutrittskontrolle zur Unterkunft keine Unregelmässigkeiten festgestellt wurden, müsse von einer internen Täterschaft ausgegangen werden. Die entsprechenden Ermittlungen laufen.

Weiter in Betrieb

Aufgrund der Lagebeurteilung durch die Gebäudeversicherung des Kantons Luzern und nach Rücksprache mit dem Gemeinderat Nebikon wurde entschieden, die Unterkunft weiter zu betreiben. Der Küchenbereich bleibt infolge der notwendigen Sanierungsarbeiten vorübergehend gesperrt. Die Verpflegung der Bewohner wird in der Zwischenzeit durch einen Cateringservice sichergestellt. Der Sachschaden wird sich auf zirka 50’000 Franken belaufen.

Als Sofortmassnahme wird die Nachtbetreuung in allen fünf temporären Asylunterkünften in Zivilschutzanlagen im Kanton Luzern verstärkt. «Es wurde heute morgen beschlossen, dass für die Nachtbetreuung künftig mehr Personal eingesetzt wird», erklärt Ruedi Fahrni. Diese Massnahme könnte auch bei anderen Asylunterkünften ergriffen werden. Nach einer vertieften Analyse werden allfällige weitere Massnahmen festgelegt.

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