Bistum Basel

120 Missbrauchsmeldungen in neun Monaten

Luzern und Zug gehören zum Bistum Basel. (Bild: mre)

Das Bistum Basel gibt bekannt, wie viele Meldungen zu sexuellen Übergriffen seit letztem September eingegangen sind. Und wie es diese aufarbeitet.

28 Meldungen von sexuellen Übergriffen sind bei der Meldestelle des Bistums Basel in den Monaten März, April und Juni dieses Jahr eingegangen. Das gibt das Bistum in einer Medienmitteilung am Freitag bekannt. Seit Mitte September letzten Jahres sind es somit 120 Meldungen.

Mitte September 2023 veröffentlichten Historiker der Universtität Zürich eine Pilotstudie dazu, wie viele Missbrauchsfälle es in der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit 1950 gegeben hat. Die Geschichtswissenschaftler belegten 1002 Fälle (zentralplus berichtete).

Das Bistum Basel, zu welchem auch Luzern und Zug gehören, hat seine Aktivitäten zur Aufarbeitung solcher Fälle seither intensiviert. Es engagierte eine unabhängige Anwaltskanzlei, ihm bei den kirchenrechtlichen Voruntersuchung zu helfen (zentralplus berichtete). Jetzt gibt das Bistum erneut Einblick dazu, wie die Arbeiten laufen.

Aufarbeitung läuft

Die Anwaltskanzlei habe bis jetzt 105 Akteneinsichten vorgenommen, schreibt das Bistum. Zudem habe es 76 Meldedossiers mit detaillierten Empfehlungen zuhanden von Bischof Felix Gmür erstellt. Das Bistum habe sämtliche Handlungsanweisungen umgesetzt.

44 Dossiers sind in Bearbeitung. Gemäss Medienmitteilung lägen 95 Prozent der eingegangenen Meldungen, welche im Zuständigkeitsbereich des Bistums, beträfen aber Fälle mit bereits verstorbenen beschuldigten Personen. Oder verjährte sexuelle Übergriffe aus der Zeit von 1930 bis 2010. Ein Weiterer Teil dieser Fälle involvierten Geschehnisse, bei denen weder die beschuldigte Person, noch das mutmassliche Opfer oder das Vorgefallene eruierbar seien.

Im Übrigen hat die beauftragte Kanzlei bislang zehn Genugtuungsanträge gestellt. Acht dieser Anträge sind noch in Bearbeitung. Die Juristen wurden mit drei kanonischen Voruntersuchungen betraut. Zwei davon seien noch am laufen, schreibt das Bistum.

Konkrete Zahlen zu den Kantonen Luzern und Zug stellte das Bistum auf Anfrage von zentralplus nicht zur Verfügung. Es äussere sich nicht zu Zahlen, welche Rückschlüsse auf allfällige laufende Untersuchungen und Abklärungen im Rahmen des Meldeverfahrens zulassen könnten, schreibt das Bistum in seiner Antwort.

Verwendete Quellen
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