Wie gross ist die Solidarität punkto Altersvorsorge in der Schweiz? Das wollte die Hochschule Luzern (HSLU) mit einer neuen Studie herausfinden. Hintergrund war auch die Abstimmung zur 13. AHV-Rente, welche am 3. März dieses Jahres angenommen wurde, sowie die bevorstehende Abstimmung zur Pensionskassenreform (zentralplus berichtete).
Gemäss einer Mitteilung der Hochschule zeigen die Ergebnisse, dass Solidarität in der Altersvorsorge für viele wichtig sei, allerdings würden sich auch Unterschiede zwischen der ersten und zweiten Säule zeigen. In der ersten Säule – der AHV – sei die Solidarität «gross». «Eine überwiegende Mehrheit will Altersarmut vermeiden und dies solidarisch finanzieren. Nur gerade 1 Prozent der Befragten will keinerlei Finanzierung dafür aufbringen», schreibt die HSLU. Über die Hälfte der Befragten sei zudem der Meinung, dass Rentner bei einer potenziellen Sanierung der AHV nicht durch Rentenkürzungen belastet werden dürfen.
Unterstützung auch bei der zweiten Säule hoch
In der zweiten Säule sei die Solidarität nicht in allen sozioökonomischen Gruppen gleich stark ausgeprägt. 42 Prozent der Befragten würden eine Umverteilung in der zweiten Säule gerechtfertigt finden. Eine knappe Mehrheit spreche sich dagegen aus. Die Solidarität bei Personen mit höherem Einkommen gegenüber Personen mit tieferem Einkommen sei weniger stark ausgeprägt.
Trotzdem sagt Studienleiterin Yvonne Seiler Zimmermann: «Zwar gibt es für eine Umverteilung in der zweiten Säule mehr Gegenstimmen als Befürwortende, jedoch ist die Solidarität trotzdem als hoch einzustufen.»
Knapp über die Hälfte (54 Prozent) sei gegen eine Beteiligung von Rentnern – unabhängig von ihrem Einkommen – an einer Sanierung der Vorsorgeeinrichtung in Form von Rentenkürzungen. Mehr Zuspruch erhalte hingegen eine Beteiligung ab einem bestimmten Mindesteinkommen: Lediglich 28 Prozent der Befragten seien dagegen.
Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug der HSLU untersucht gemäss eigenen Angaben jährlich den aktuellen Wissensstand der Schweizer Bevölkerung rund um Finanzen und Altersvorsorge. Die Analysen würden auf einer schweizweit repräsentativen Umfrage unter 1245 berufstätigen Personen im Alter von 20 bis 65 Jahren im Angestelltenverhältnis basieren. Die Studie wurde gemäss der HSLU von Pens-Expert AG, PKG Pensionskasse und Rothschild & Co Wealth Management unterstützt.
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