Gasthaus in Meierskappel

Wirtepaar scheitert am «Strauss» – nun meldet sich Stöckli

Im Jahr 1540 erbaut und zwischenzeitlich auch mal als Schulhaus genutzt: der «Strauss» in Meierskappel. (Bild: hch)

Die Küche des Restaurants «Strauss» in Meierskappel ist wieder kalt. Der dritte Pächter nach der Ära Stöckli ist gescheitert. Nun äussert sich der Ex-Patron dazu.

Und wieder ist das Landgasthaus «Strauss» in Meierskappel geschlossen. Das letzte Wirtepaar hat die Beiz im November 2023 übernommen (zentralplus berichtete). Offenbar frustriert hat der Pächter inzwischen den Bettel geschmissen. Gemäss der «NZZ» soll er sich mit folgenden Worten auf der Website verabschiedet haben: «Geehrte Gäste, Freunde, Hater und andere ... Nach 7 Monaten beenden wir unsere Tätigkeit im ‹Strauss›. Ab dem 1. Juli 2024 bleibt das Landgasthaus Strauss geschlossen.» Inzwischen steht lediglich noch «Betrieb vorüberghend (sic) geschlossen.»

Seit der Übergabe von Ruedi Stöckli, der die Beiz 34 Jahre lang mit seiner Frau geführt hat, hat das Restaurant drei neue Pächter scheitern sehen (zentralplus berichtete). Ihm tue es in der Seele weh, dass der gute Ruf des Restaurants, den er über Jahrzehnten aufgebaut habe, in so kurzer Zeit zerstört wurde, wie er der Zeitung sagt. Auf den letzten Pächter angesprochen, sagt er nur, dass ein Wirt niemals seine Gäste beleidigen dürfe.

Und dass die Zeiten sich geändert haben. Als langjähriger Wirt und mit 17 Jahren im Vorstand von Gastro Luzern weiss er, wovon er spricht. Eine Dorfbeiz funktioniere nicht mehr automatisch, so der bald 68-jährige Stöckli. «Die Zeiten, in denen die Gäste um 18 Uhr in die Beiz kamen und erst nach Mitternacht wieder gingen, sind längst vorbei.»

Findet er keine Lösung, will er den «Strauss» verkaufen

Die Coronapandemie habe das Gastgewerbe «erstaunlich gut» gemeistert. Jedoch grassiere seither Personalmangel. Dass viele Wirte aus Existenzangst während der Pandemie Personal entliessen, war «völlig falsch». Wertvolle Mitarbeiterinnen seien seither nicht mehr zurückgekehrt. «Nur mit Hilfskräften kann man ein Restaurant nicht führen. Es braucht die guten Seelen», sagt Stöckli der Zeitung. Den Fehler, nicht auf bewährte Angestellte zu setzen, habe auch der erste Strauss-Pächter gemacht.

Er bedauert, dass Meierskappel nun keine Dorfbeiz mehr habe. In der Zwischenzeit lädt er jede Woche mittwochs zum Stammtisch in «Ruedi's Sportstudio». Ewig will der inzwischen Hobbygastronom das nicht mehr machen. Bis spätestens 70 will er eine befriedigende Lösung für den «Strauss» gefunden haben. Sonst würde er das Gasthaus wohl schweren Herzens an einen Investoren verkaufen.

Verwendete Quellen
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