Stillstand beim Lift

Restaurant-Pächter zofft sich mit Bürgenstock-Besitzern

Das Bergrestaurant Hammetschwand ist bis auf Weiteres geschlossen. (Bild: Bürgenstock Hotels AG)

Weil der Hammetschwand-Lift immer wieder still stehe, hat der Pächter der angrenzenden Bergbeiz den Betrieb vorerst eingestellt. Mit den Besitzern ringt er nun um eine Einigung.

Mitte Juni sind viele Augen auf den Bürgenstock gerichtet. Im Rahmen einer Friedenskonferenz zum Ukraine-Krieg werden illustre Gäste der internationalen Politik erwartet. Die Konferenz und die Einschränkungen dahinter verbreiten nicht nur Freude. So musste etwa schon ein Musikfestival abgesagt werden, weil es zu nah am Ort des Geschehens war (zentralplus berichtete). Zudem beklagen sich Anwohner über die strengen Sicherheitsauflagen, die rund um das Festival entstehen.

Unmut der anderen Art gibt es auch beim Bergrestaurant Hammetschwand. Hier streitet sich der Pächter Alois Amstalden schon seit Jahren mit den katarischen Besitzern des Bürgenstock Resort, von denen er das Lokal gepachtet hat. Wie er gegenüber dem «Sonntagsblick» sagt, stehe der Hammetschwand-Lift im Zentrum des Disputs.

Dieser wird ebenfalls vom Resort betrieben, stehe aber wegen wiederholten Reparaturarbeiten während der Saison regelmässig still. Ohne Lift kämen viel weniger Gäste auf den Bürgenstock, was einen Einfluss auf den Umsatz des Bergrestaurants habe. «Ein wirtschaftlicher Betrieb ist unter diesen Umständen nicht möglich», schreibt Amstalden denn auch auf der Website des Restaurants. Auch der Transport von Lebensmittel würde dadurch erschwert. Darum ist das Restaurant bis auf Weiteres geschlossen.

Der Fall landet vor Gericht

Amstalden versteht nicht, warum die Instandhaltungsarbeiten jeweils nicht in der Zwischensaison erledigt würden, wie das bei anderen Bergbahnen jeweils der Fall sei, sagt er gegenüber der Zeitung. Eine Entschädigung oder Mietzinsreduktion habe er bisher nie erhalten. Auch nicht für die Friedenskonferenz. Während dieser Zeit wird der ganze Berg gesperrt und schwer bewacht. Eine Bewirtschaftung sei also wieder nicht möglich gewesen, so der Wirt.

Amstalden ist überzeugt, dass ihn die katarischen Besitzer loswerden wollen. Weil eine bodenständige Bergbeiz nicht ins Konzept des Luxusresorts passe.

Um eine Entschädigung zu erwirken, wird der Streitfall derzeit vor Gericht ausgetragen. Je nachdem, ist Amstalden bereit, den Schlüssel zum Restaurant abzugeben. Derzeit sei man aber noch «mehrere Hunderttausend Franken» davon entfernt. Beim Bürgenstock Resort wollte man sich auf Anfrage der Zeitung wegen des laufenden Verfahrens nicht äussern. Man befinde sich aber im Austausch mit dem Pächter.

Verwendete Quellen
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