Doppel-Beiz samt Streichelzoo

Krienser «Burestübli» wird zum Restaurant «Artstätte»

Gennaro Pannone (links) mit seiner Partnerin Yvonne Stadelmann und Neffe Nicola Tariello leiten neu die Geschicke des Restaurants. (Bild: Jens Bucher / Morphbox GmbH Luzern)

In das ehemalige Restaurant «Burestübli» in Kriens kehrt neues Leben ein. Ein Gastro-Trio verwirklicht sich mit gleich zwei Konzepten – und einem Streichelzoo.

Idyllisch am Hang gelegen, umringt von Wiesen, Bauernhöfen und einem Waldstück, bietet das Restaurant «Burestübli» einen herrlichen Ausblick auf Kriens und das Bergpanorama. Im Innern der beliebten Ausflugsbeiz geht es hingegen weniger ruhig zu und her. In den Räumlichkeiten wird derzeit geschraubt, gebohrt und gewerkelt. Denn ab August wird im Restaurant ein neues Kapitel aufgeschlagen. Das Lokal hat mit «Artstätte Burestübli» nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine neue Pächterschaft.

Und diese heisst Gennaro Pannone, Yvonne Stadelmann und Nicola Tariello. Pannone – seines Zeichens Krienser Treuhänder – hat das Lokal zusammen mit seiner Partnerin Yvonne und seinem Neffen Tariello im Januar übernommen. «Wir haben schon länger nach einem geeigneten Lokal gesucht», erzählt Gennaro Pannone. Als passionierter Hobbykoch und mit verschiedenen Restaurants als Kunden wuchs bei ihm der Wunsch, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.

Aus dem «Burestübli» wird die «Artstätte»

Per Zufall stiess er auf das «Burestübli» in Kriens, dessen Inhaber nach einem neuen Pächter suchte, nachdem sich der Vorgänger aus dem Geschäft zurückgezogen hatte. «Wir sind uns schnell einig geworden», beschreibt Pannone das erste Treffen mit dem Besitzerpaar.

Für das Pächter-Trio war schnell klar, das bisherige Restaurant nicht bloss zu übernehmen, sondern in den Betrieb zu investieren. «Wir haben praktisch alles neu gemacht», erklärt Gennaro Pannone. Seit April laufen im historischen Landhaus umfassende Bauarbeiten. Statt Steinfliesen gibt es jetzt dunkles Parkett, der ehemals weisse Putz an den Wänden wurde mit Altholz aus Landquart ersetzt. Kreisrunde LED-Lampen sorgen für Licht. Auch die Küche wurde generalüberholt und mit modernsten Geräten ausgestattet. Gestaltet wurde das neue Design vom Bauschreiner Bruno Hodel, der den urchigen Alphütten-Charakter mit modernen Elementen verbinden wollte.

Zwar fehlt das Mobiliar noch – das hat etwas Lieferverzögerung –, der Rest ist aber auf gutem Wege, wie Gennaro Pannone sagt. Zumindest für die erste Etappe. In einem weiteren Schritt sollen im Gartenbereich noch ein Kinderspielplatz und eine Lounge entstehen. Das ist aber noch Zukunftsmusik und soll erst im nächsten Jahr angegangen werden.

Ein Restaurant, zwei Konzepte

Neu ist im Restaurant «Artstätte» auch die Speisekarte. Respektive: Speisekarten. Kulinarisch übt sich die «Artstätte» nämlich im Spagat. Da ist zum einen das «Stübli», das rund 25 Sitzplätze für Gäste bietet und auf gutbürgerliche Küche setzt. Hier werden Schweizer Gerichte wie Älplermagronen, Bratwurst, Geschnetzeltes oder Entrecôtes serviert. Zu erschwinglichen Preisen, wie der Gastronom sagt. «Bei uns wird ein Kaffee vier Franken kosten, und auch das Essen soll für alle bezahlbar sein.»

In einem anderen Teil des Hauses ist das «Mediterrane», das sich auf eine gehobene Küche aus dem Mittelmeerraum fokussiert. Geplant ist, dass Gäste hier einen Fünf- bis Sechs-Gänger serviert bekommen, wahlweise vegetarisch, mit Fleisch oder Fisch. Ergänzt durch verschiedene «Grüsse» aus der Küche. Die Idee sei nicht, Sterneküche anzubieten, sondern einen Ort zu bieten, «wo man neue Geschmäcke kennenlernen kann», erklärt Pannone das Konzept. Dieses Lokal verfügt über 18 Sitzplätze und soll sich auch für Business-Lunches eignen.

In der Küche der «Artstätte» stehen drei erfahrene Köche, die mit regionalen Produkten für beide Restaurantbereiche kochen. Der umtriebige Hobbykoch Gennaro Pannone selbst wird nicht am Herd stehen, sondern nebst administrativen Aufgaben zusammen mit Partnerin und Neffe in erster Linie Gastgeber sein.

Streichelzoo für Gross und Klein

Eine weitere Besonderheit beim Hinter-Buholz 110 in Kriens ist der kleine Streichelzoo. Neben dem Haus stehen ein Stall und ein Auslaufgehege. Hier tummeln sich zwei Esel, drei Ziegen und eine Handvoll Seidenhühner. «Ich hatte bisher nie Tiere. Hier oben bot es sich aber an», sagt der Gastronom. Seine Partnerin Yvonne Stadelmann, die aus der Landwirtschaft stammt, unterstützte die Idee sofort.

«Bei den beiden Eseln war es Liebe auf den ersten Blick», sagt Pannone gut gelaunt, während er die zwei Tiere mit einer Handvoll Heu füttert. Die Gäste werden die tierischen Bewohner der «Artstätte» vor allem von der Terrasse aus bestaunen können, während die Tiere auf einer eingezäunten Weide grasen und herumtollen können.

Krienser sind gespannt auf ihr neues Restaurant

Dass ein Betrieb am Berg kein Spaziergang werden wird, ist sich Neo-Gastronom Pannone bewusst. Zum einen müssen die Krienser Gäste überzeugt werden, dem neuen Konzept eine Chance zu geben, und zum anderen hat die imposante Hanglage auch einen Nachteil. Ohne Auto oder Velo ist das Restaurant nur mit einem schönen Spaziergang zu erreichen. Aber die neuen Pächter sind guter Dinge. Aktive Kommunikation auf verschiedenen Social-Media-Kanälen und Mund-zu-Mund-Werbung sollen die Neugier am neuen «Burestübli» wecken.

Der Plan scheint aufzugehen. «In Kriens redet man schon länger über unser Restaurant.» Und seit einigen Tagen nimmt die «Artstätte»-Crew Reservationen entgegen. «Wir sind an einigen Tagen dank Anfragen für Hochzeiten und Geburtstagsfeiern bereits ausgebucht.»

Am 1. August eröffnet die «Artstätte Burestübli» mit einem Soft Opening. Die hochoffizielle Eröffnung folgt dann am 27. August. Die «Artstätte Burestübli» empfängt jeweils Mittwoch bis Sonntag Gäste und hat von 10 bis 22 Uhr durchgehend geöffnet. Gennaro Pannone und sein Team freuen sich auf die bevorstehende Eröffnung. «Wir haben unseren Traum realisiert», sagt der neue Pächter. «Wir sind zwar noch etwas nervös, aber das ist wohl normal.»

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher und persönlicher Austausch mit Gennaro Pannone
  • Augenschein vor Ort
  • Website und Instagram-Kanal Artstätte Burestübli
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