Hintertuxer Gletscher-Bähnli in der Stadt Zug

«Ich sage immer, es gibt ein Seilbähnli über den Zugersee»

Sechs Gondeli, aber weit und breit kein Gletscher. Erst recht kein Hintertuxer. (Bild: wia)

Wer derzeit am Zugersee spazieren geht, wähnt sich im Skigebiet. Vor der Männerbadi stehen sechs österreichische Skigondeln. zentralplus hat nachgefragt, was es damit auf sich hat.

Wer derzeit vor der Badi Siehbach, der Männerbadi, durchschlendert, entdeckt Erstaunliches. Beim Eingang des Freibads stehen mehrere Gondeln der Hintertuxer Gletscherbahn. zentralplus-Leser wundern sich darüber, was es mit den österreichischen Kabinen auf sich hat.

Ramon Nietlispach, der Geschäftsführer der «BadiBar», anwortet auf Anfrage schmunzelnd: «Wenn jemand fragt, sage ich immer, es gibt ein Seilbähnli von der Männerbadi über den Zugersee bis zum Landsgemeindeplatz.»

Er ergänzt: «Viele Leute wundern sich über die ungewöhnlichen Gondeln. Ich mag diese Spannung.» Um dann ernsthaft anzumerken: «Nein, es handelt sich um die Kabinen für unser Gondel-Gärtli, das wir über den Winter betreiben. In diesen servieren wir insbesondere Fondue.»

Die Gondeli stehen derzeit vor der Männerbadi. (Bild: wia)

Es ist die zweite Saison, in der Nietlispach und sein Team Fondue im Bähnli anbieten. «Es ist ein Angebot, das sehr gut ankommt und das wir deshalb weiterführen wollen. Während des ersten Winters haben wir die Kabinen von einem Schweizer Unternehmen gemietet. Das kostete jedoch sehr viel Geld. Darum beschloss ich, selber Gondeln zu kaufen.»

In Österreich wurde Nietlispach fündig

Nietlispach versuchte, in der Schweiz Gondeln zu ergattern. Erfolglos. «Ich bekam nur ein Angebot. Doch dort hätte ich 6000 Franken pro nacktes Gondeli gezahlt. Das war mir zu viel.» In Österreich wurde der Gastronom fündig. Womit dann auch das Rätsel um die Hintertuxer Gletscher-Bahn gelöst wäre. «Klar, hätte ich viel lieber Schweizer Gondeln gehabt, doch das rechnet sich schlicht nicht.»

Aktuell lässt Nietlisbach die Bähnli innen mit Holz ausbauen. Vom 10. November bis zum 18. Februar bilden sie kleine Mini-Restaurants in der Männerbadi.

Und was passiert mit den Gondeln im Sommer? «Ich verfüge in Baar über ein Lager. Geplant ist, dass wir die Kabinen aussen neu bemalen für die nächste Saison. Wer weiss, vielleicht machen wir daraus Zugerberg-Gondeli.»

So sollen die Gondeln im Innern bald aussehen. (Bild: zvg)
Verwendete Quellen
  • Telefongespräch mit Ramon Nietlispach von der «BadiBar»
  • Augenschein vor Ort
  • Persönlicher Kontakt mit verdutztem Leserreporter
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