Pächter und Wirtinnen gesucht

Beiz gefällig? Diese Lokale in Zug und Luzern sind zu haben

Der Herd beim Gasthaus Adler in Emmenbrücke ist seit rund einem Jahr kalt. (Bild: cbu)

Ob auf dem Berg, in der Stadt oder dem Land: In der Zentralschweiz stehen derzeit viele Restaurants leer. Einige davon suchen eine direkte Anschlusslösung, während andere seit Monaten auf Nachfolgerinnen warten.

Fachkräftemangel, Pensionierungen, Mietpreise, berufliche Umorientierungen oder ausbleibende Gäste. Gründe, einen Gastro-Betrieb aufzugeben, gibt es mindestens genauso viele wie Gerichte auf der Speisekarte eines asiatischen Take-away-Restaurants. In den Kantonen Zug und Luzern sind derzeit zahlreiche Restaurants, Hotels und Cafés ausgeschrieben, die eine neue Besitzerin oder einen Pächter suchen.

Gemäss dem Branchen-Portal «Gastro-Express» sind in der Zentralschweiz zurzeit 37 Betriebe zu haben. Von der Alpwirtschaft bis zur Dorfbeiz ist ziemlich alles vertreten. Die meisten davon sind zur Miete ausgeschrieben, eine Handvoll auch zum Verkauf.

Während einige Lokale seit längerer Zeit leer stehen, gibt es andere, bei denen ein fliessender Wechsel möglich – und wohl im Sinne der Besitzer – wäre. zentralplus hat einige der freien oder frei werdenden Betriebe in Zug und Luzern zusammengetragen. Darunter ein paar alte bekannte.

Luzern: Der «Adler» ist derzeit am Boden

Ein weit herum bekanntes Lokal ist der «Adler» in Emmenbrücke. In den letzten Jahren kam das historische Restaurant aufgrund verschiedener Wirtewechsel und der Pandemie kaum zur Ruhe. Seit die letzte Pächterin im Juli 2023 nach knapp eineinhalb Jahren das Handtuch warf, steht das Lokal am Sonnenplatz leer, eine Nachfolge scheint bis heute nicht gefunden (zentralplus berichtete).

Im Frühjahr hat sich eine Lausanner Immobilienfirma dem historischen Gasthaus angenommen und es den bisherigen Besitzern, einem Konsortium, abgekauft. Eine unmittelbare Türöffnung scheint dennoch nicht bevorzustehen.

Auf der Website des «Adlers» ist nach wie vor die Annonce aufgeführt, die über den Mieterwechsel informiert. Hinzu kommt, dass das Gebäude gemäss einem Vorstoss der Mitte Emmen sanierungsbedürftig sei (zentralplus berichtete).

Die rustikale Gaststube im «Adler». (Bild: Peter Lussy)

Zug: Geht in Hagendorn die «Sonne» wieder auf?

Es war das einzige Restaurant in Hagendorn im Kanton Zug (zentralplus berichtete). Die «Sonne» bildete quasi noch die letzte kulinarische Bastion der Gemeinde, nachdem in den Jahren und Jahrzehnten davor ringsum Betriebe dichtgemacht haben. Leider gab es auch für die «Sonne» kein Happy End. Die Dorfbeiz ist seit einer Weile geschlossen, die Küche kalt (zentralplus berichtete).

Das soll aber nicht das Ende sein. Denn gemäss einem Inserat auf «Gastro-Express» kann das Lokal mit seinen rund 90 Sitzplätzen im Innern und zusätzlichen 50 auf der Terrasse «per sofort» übernommen werden. Die Mietkosten belaufen sich auf 2500 Franken pro Monat. Gut möglich also, dass in der Chamer Gemeinde die «Sonne» bald wieder scheint.

Das Restaurant Sonne in Hagendorn.
Das Restaurant Sonne in Hagendorn. (Bild: cbu)

Luzern: Eigenthalerhof sucht noch immer Wirte

Über ein baldiges Happy End würden sich bestimmt auch Paul und Esther Weibel freuen. Das Paar hat auf den 1. März 2023 das Restaurant und Hotel Eigenthalerhof im Luzerner Eigental übernommen. Hotelzimmer und Restaurant wurden seit der Übernahme aufwendig saniert und modernisiert – ein Pächter für die Beiz ist aber nach wie vor nicht gefunden worden (zentralplus berichtete). Und so bleibt das Lokal auf der Hügelkuppe mit Aussicht auf das Tal und die Berghänge weiterhin geschlossen.

Konzeptionell soll sich das Restaurant als klassisches Ausflugsrestaurant positionieren, heisst es im entsprechenden Inserat. Angedacht und in der Planung sind Zusatzangebote und Ausbauten, mit denen der Fokus auf ein Erlebnisrestaurant für Familien angestrebt wird. «Das Angebot sollte eine gutbürgerliche Küche mit saisonalen Produkten aus der Region zu einem fairen Preis beinhalten.»

Zug: Eine Gelateria im Zentrum von Cham

Oder darfs für die warmen Tage – von denen uns hoffentlich noch ein paar bevorstehen – eine Gelateria sein? Eine solche wäre in Cham zu haben. Im September 2021 hat das Ehepaar Sabine und Sebastian Behrens im Neudorfcenter einen Glacéladen eröffnet (zentralplus berichtete). Nun suchen sie für die Ladenfläche samt Produktionsküche im hinteren Bereich eine Nachfolgerin. Aber nicht etwa, weil es nicht gut läuft mit dem hausgemachten Glacé.

«Da wir unsere Produktion erweitern müssen, ziehen wir in eine grössere Räumlichkeit um und suchen per sofort einen geeigneten Nachmieter, der die Gelateria übernimmt», schreiben die Betreiber in einem Inserat auf «Gastro-Express». Eine Erweiterung der Gelateria zu einem Café oder Bistro sei ohne Probleme möglich, heisst es weiter. Kostenpunkt: 3000 Franken Monatsmiete, 700 Franken Nebenkosten.

Damit auch die Kleinsten die Auswahl betrachten können, gibt es extra einen Schemel. (Bild: cbu)

Luzern: Restaurant da Luca in Willisau

Eine Nachfolge sucht auch das Restaurant da Luca an der Hauptgasse 10 in Willisau. Bisher wird das italienische Restaurant von der Familie Kalkan als italienisches Lokal betrieben. Folglich ist auch ein Pizza-Ofen vorhanden. Das Lokal kann gemäss Inserat nach Vereinbarung übernommen werden. 80 Innen- und 50 Aussenplätze hat das Ristorante mitten im Stätdchen.

Zusätzlich zum Restaurant könne auf Wunsch die voll eingerichtete Bar im Erdgeschoss dazugemietet und eigenständig als solche betrieben werden. Die Miete für das Restaurant beträgt 3200 Franken. Die für die Bar 1100 Franken. Hinzu kommen die Nebenkosten in der Höhe von 160 Franken. Gewünscht sind hier vor allem Interessenten, die gewillt sind, das Restaurant samt Einrichtung und Inventar «zu einem fairen Pauschalpreis zu übernehmen».

Zug: Restaurant Pfaffenboden – Beiz mit Aussicht

Zu guter Letzt geht es auf den Zugerberg. Auf einer Höhe von rund 1020 Metern bedient das Team des Restaurants Pfaffenboden seine Gäste. Zumindest noch diese Saison. Dann ziehen sich die aktuellen Pächter aus dem «Pfaffenboden» zurück. Der Betrieb laufe gut, trotzdem stimme der Aufwand nicht mehr, begründeten sie ihren Rückzug aus dem Lokal im vergangenen April (zentralplus berichtete).

Für das Restaurant Pfaffenboden wird ein neuer Pächter gesucht.
Für das Restaurant Pfaffenboden wird eine neue Pächterin gesucht. (Bild: hch)

Damit auch im kommenden Jahr wieder Wanderer ihren Hunger und Durst stillen können, sucht die Korporation Walchwil derzeit nach Pächtern, die das Lokal übernehmen wollen. Ab dem 1. Februar soll es idealerweise im Ganzjahresbetrieb mit je 80 Aussen- und Innenplätzen weitergehen, schreibt die Korporation auf ihrer Website.

Die Monatsmiete beträgt gemäss «Gastro-Express» 5500 Franken. Im Haus ist eine Wirtewohnung vorhanden. Im Mietpreis inbegriffen ist auch die herrliche Aussicht auf den Zugersee, die Rigi und die Zentralalpen.

Verwendete Quellen
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