Die Krux mit den Wassersportgeräten

Stress im Schilf: Kampagne soll Zuger Wildtiere schützen

(Bild: Verein Natur & Freizeit)

Derzeit hält sich die Zuger Bevölkerung gerne am Zuger- und Ägerisee auf. Mit Folgen für die Tiere. Eine neue Kampagne soll darum mehr Bewusstsein schaffen. Es ist nicht der erste Versuch.

Das sommerliche Wetter lockt viele Menschen an den Zugersee und den Ägerisee. Doch die grosse Anzahl an Wassersportlern kann für die dort lebenden Wildtiere zu einer echten Herausforderung werden. Um die negativen Auswirkungen auf die Natur zu minimieren, startet der Verein «Natur & Freizeit» gemeinsam mit dem Kanton Zug und verschiedenen Sport- und Naturschutzverbänden die Kampagne «Aufs Wasser mit Rücksicht».

Das Stand-Up-Paddeln (SUP) erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Doch vielen ist nicht bewusst, dass ihre Freizeitaktivität Wildtiere stören kann. Der Zugersee und der Ägerisee sind Heimat für eine vielfältige Tierwelt: Vögel, Fische und Libellen finden dort ihre Lebensräume. Vögel nutzen das Schilf zum Brüten, während sich Jungfische und Libellenlarven gerne im flachen Wasser aufhalten. In der Vergangenheit hat der Kanton aufgrund des menschlichen Treibens auf dem See gewisse Gebiete schon zur Sperrzone für Paddler erklärt (zentralplus berichtete).

Mehr Bewusstsein für Wildtiere

Die Silhouette eines Paddlers könne für Vögel wie ein Bedrohungssignal wirken, erklärt Reto Solèr, Leiter der Kampagne «Aufs Wasser mit Rücksicht». Die Kampagne soll Badegästen und Stand-Up-Paddlern zeigen, wie sie auf dem Wasser respektvoll mit der Natur umgehen können. «Mittlerweile führen wir die Kampagne an zehn Schweizer Seen durch und arbeiten dafür eng mit den Kantonen zusammen.»

Mit Flyern, Plakaten sowie über Instagram und Facebook werden Stand-Up-Paddlerinnen und anderen Wassersportlern vier einfache Verhaltensweisen nahegebracht:

  1. Halte Abstand zum Schilf – wo immer möglich 100 Meter. Das Schilf dient vielen Vögeln als
    Brut- und Versteckplatz.
  2. Halte Abstand zu Kiesinseln und Sandbänken – nach Möglichkeit 100 Meter oder mehr.
    Diese Areale sind wichtige Rast- und Brutplätze sowie Nahrungsquellen für viele Vögel.
  3. Befahre keine Gewässerabschnitte mit Vogelansammlungen – im Herbst und Winter sind
    Störungen bereits aus einer Entfernung von einem Kilometer möglich.
  4. Respektiere Schutzgebiete – bleibe stets ausserhalb der markierten Grenzen, die teilweise
    mit gelben Bojen oder Tafeln gekennzeichnet und auf Karten eingezeichnet sind.
Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung «Aufs Wasser mit Rücksicht»
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