Während schweizweit Bergbahnen darben

In Luzern und Zug fahren Gäste trotz Regen auf den Berg

Die den diesjährigen Sommer prägenden Wolken und das nasse Wetter würden den Pilatus-Bahnen vergleichsweise wenig zu schaffen machen, sagt Marketingchef Tobias Thut. (Bild: asc / Transportunternehmungen Zentralschweiz)

Viele Schweizer Bergbahnen verzeichnen diesen Sommer im Vergleich zum Vorjahr rückläufige Besucherzahlen. Die Pilatus-Bahnen AG scheint davon unberührt. Auch weitere Zentralschweizer Bergbahnen trotzen dem Trend.

Das Zwischenfazit zum diesjährigen Sommer der Schweizer Bergbahnen zeige per Ende Juli ein durchzogenes Bild, schreiben die Seilbahnen Schweiz in einer Medienmitteilung. Gemeint ist damit, dass die Bahnen in den ersten drei Sommermonaten im Vergleich zum Vorjahr rund fünf Prozent weniger Gäste begrüssten. Der Verband schreibt von einem «anspruchsvollen Sommer».

Kühles und niederschlagsreiches Wetter sei für viele Bergbahnen ein Problem, insbesondere wenn anteilmässig viele Gäste aus dem Inland stammten. Bergbahnen mit hauptsächlich ausländischen Gästen büssten im Vergleich zum Vorjahr bloss zwei Prozent Gäste ein.

Die Pilatus-Bahnen bewegen sich diesen Sommer auf Rekordkurs

Während andere darben, sieht es bei den Bergbahnen des Luzerner Hausbergs besser aus. Tobias Thut, Marketingleiter der Pilatus-Bahnen AG, zeichnet entgegen der eingangs erwähnten Mitteilung ein positives Bild: «Wir sind auf Kurs, dies bedeutet, dass wir auf Vorjahresniveau unterwegs sind in diesen Sommermonaten.» Das Vorjahr sei ein Rekordjahr gewesen, heisst es weiter.

Mittelfristig hätte sich somit die Anzahl Besucherinnen nach der Pandemie seit vergangenem Jahr wieder den ehemaligen Rekordjahren 2018 und 2019 angepasst. Thut ist auch für den Rest des diesjährigen Sommers sehr positiv eingestellt: «Spielt das Wetter einigermassen mit, gibt es einen erfolgreichen Sommer.»

Längere Wetterperioden mit Sonnenschein und ohne Gewitter sind gefragt

Das Wetter sei stets eine Unbekannte in der Gleichung der Pilatus-Bahnen AG. Thut bestätigt die Erkenntnisse des Verbands Seilbahnen Schweiz, dass vor allem die lokalen und Schweizer Gäste vom Wetter abhängig sind. Er führt aus: «Die ausländischen Gäste reisen unabhängig vom Wetter auf den Berg. Sie haben ein Zeitfenster in der Region und möchten in diesen Tagen auf den Berg.»

Generell scheiden sich bei Gesprächen über das optimale Wetter stets die Meinungen. Für Thut ist der Fall klar: «Für uns sind längere Wetterperioden mit Sonnenschein und ohne Gewitter am besten.» So sei es den Gästen möglich, sich besser zu verteilen. «Gibt es Schlechtwetterphasen und dann einen schönen Tag, wollen viele Menschen zugleich auf den Pilatus, was zu langen Wartezeiten führen kann», so der Pilatus-Marketingchef.

Andere mussten mehr einbüssen

Obwohl die Zentralschweizer Bergbahnen gesamthaft besser dran sind als andere Schweizer Regionen, verzeichnen sie im Vergleich zum Vorjahr doch einen Rückgang von vier Prozent an Ersteintritten.

In folgender Grafik wird die Veränderung der Ersteintritte im Vergleich zum Vorjahr nach Regionen aufgeschlüsselt:

Die Zentralschweizer Bergbahnen stehen im Vergleich mit anderen Regionen gut da. (Bild: Seilbahnen Schweiz)

Auch die Rigi Bahnen AG verzeichnete in den ersten drei Sommermonaten im Vergleich zum Vorjahr drei Prozent weniger Besucher. Doch der Ertrag sei grösser als im Vorjahr, wie CEO Frédéric Füssenich auf Anfrage sagt. Das stimme ihn zuversichtlich für den restlichen Sommer: «Wenn das Wetter mitspielt, wie in den vergangenen Tagen, bin ich sehr zuversichtlich, dass 2024 ein gutes Jahr für die Rigi Bahnen wird.»

Auch in Zug scheint das Wetter den Bergbahnen keinen Strich durch die Rechnung zu machen. Karin Fröhlich, Mediensprecherin der Zugerbergbahn AG, schreibt: «Im Vergleich zum Sommer 2023 sind wir mit den Frequenzen Stand heute leicht im Plus.»

Es bleibt abzuwarten, wie stark das Wetter in der restlichen Sommerzeit den Zentralschweizer Bergbahnen in die Karten spielen wird. Die Sorgen scheinen zumindest auf dem Pilatus, der Rigi und dem Zugerberg ziemlich klein zu sein.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Seilbahnen Schweiz
  • Schriftlicher Austausch mit Tobias Thut, Marketing- und Verkaufsleiter der Pilatus-Bahnen AG
  • Schriftlicher Austausch mit Frédéric Füssenich, CEO der Rigi Bahnen AG
  • Schriftlicher Austausch mit Karin Fröhlich, Mediensprecherin der Zugerbergbahn AG
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