Gerüchte um Zuger Badeplatz: Sind Hunde nun verboten?
Auf Facebook kursiert der Verdacht, die Hundebadestelle zwischen Brüggli und Delta werde geschlossen. zentralplus hat bei den Behörden nachgefragt, was am Gerücht dran ist.
Auf der Facebook-Seite «Zuger Tierfreunde» hat sich kürzlich der Verdacht verbreitet, dass die Hunde- und Pferdebadestelle zwischen Delta und Brüggli abgeschafft werde. «Stimmt dies tatsächlich? Weiss da jemand mehr? Das würde mich sehr enttäuschen!», äusserte sich eine Hundehalterin, welche das Gerücht vernommen hatte. Andere Gruppenmitglieder sind ebenfalls besorgt.
«Wenn das auch noch passiert, dann ist Zug wirklich langsam hundefeindlich», heisst es etwa. Und darauf: «Ägeri machts ja gut vor, leider.» Die Aussage bezieht sich auf die Gemeinden Ober- und zuletzt auch Unterägeri. Letztere rief kürzlich eine neue Hundeverordnung ins Leben (zentralplus berichtete). Ab Mitte März bis 31. Oktober dürfen Hunde neuerdings landwirtschaftliche Kulturen nicht mehr betreten. Darin enthalten sind die allermeisten Wiesen auf dem Gebiet.
Badefreudige Pferde und Hunde können aufatmen
Auch auf kantonaler Ebene wird für Hunde die Schlinge voraussichtlich bald enger gemacht. Das neue Waldgesetz verlangt, dass Hunde zwischen dem 1. April und dem 31. Juli im Wald und in der Nähe des Waldes an die Leine müssen. Gegen das Waldgesetz wurde das Referendum eingereicht (zentralplus berichtete). Dies jedoch nicht primär von Hündelerinnen, sondern vielmehr von der Bikerszene, die davon ebenfalls betroffen wäre.
Doch nun wieder raus aus der enger werdenden Schlinge. Zumindest wasserfreudige Hunde und Halter können aufatmen. «Wir wissen von nichts», äussert man sich bei der Korporation Zug auf die Frage, ob die Badestelle abgeschafft werde. Der Korporation gehört das Grundstück, auf dem sich der Hunde- und Pferde-Badeplatz befindet. Ähnlich klingt es sowohl bei der Stadt als auch dem Kanton Zug. Letzterer ist insofern betroffen, als sich neben dem Badeplatz ein kantonales Flachwasserschutzgebiet befindet. Die Badestelle steht also weiterhin den Vierbeinern zur Verfügung.
Solange in der Badi gebadet wird, bleibt der Hund draussen
Doch tatsächlich ist die Anzahl der Stellen, wo Hunde am Zugersee ins Wasser können, eher überschaubar. Gerade in der Stadt Zug. «In den Badeanlagen Sagiplatzareal, Trubikon, Tellenörtli, Siehbach, Seeliken und Strandbad gilt vom 1. Mai bis 30. September ein zeitlich begrenztes Hundeverbot», heisst es auf Anfrage bei der Stadt Zug, die sich auf die Benützungsordnung für Seebäder beruft (zentralplus berichtete).
Eine Ausnahme bildet das Brüggli, wo Hunde, an der Leine geführt, auch während der Badesaison erlaubt sind. Eine weitere, bei Hundehaltern beliebte Stelle befindet sich hinter dem Hafenrestaurant.
Als weitere Option empfehlen Tierhalter die Bootseinwasserungsstelle in der Nähe der Badi Hünenberg, wo Hunde ebenfalls ins Wasser können. Für die Bevölkerung aus Ennetsee ist ausserdem die Halbinsel Chiemen eine Option, wo es entlang des Spazierwegs diverse Bademöglichkeiten für Mensch und Hund gibt.
Erfrischungsmöglichkeiten bieten sich überdies an der Lorze, insbesondere zwischen Neuägeri und Baar, wo es diverse Badeplätze gibt.
Die Leinenpflicht gilt, bis der Vierbeiner ins Wasser trabt
Wie sieht die Situation am Ägerisee aus? In Unterägeri gibt es keine spezifischen Badestellen für Hunde, wie Irene Iten-Muff, die zuständige Gemeinderätin, auf Anfrage erklärt. Aber: «Sofern der Zugang zum Seeufer nicht durch Naturschutzzonen, Uferschutzzonen – seit 2024 im Gebiet Riedern vom Kanton angeordnet – oder Hundeverbotszonen, also der Badi Lido, eingeschränkt ist, dürfen sich die Hunde selbstverständlich im Ägerisee erfrischen.»
In Gebieten, wo eine Hundeleinepflicht besteht, etwa am Lorzenfussweg oder beim Birkenwäldli, seien die Hunde zumindest bis zum Ufer anzuleinen. «Wir bitten die Hundehaltenden, Rücksicht auf andere Badende zu nehmen», so Iten-Muff.
Hunde ins Wasser, wo auch Menschen baden? Das passt nicht allen
Nicht alle freuen sich darüber, wenn sich Mensch und Hund, insbesondere in nassem Zustand, zu nahe kommen. Das ist, gerade in Freibädern, die an schönen Sommertagen stets proppenvoll sind, durchaus nachvollziehbar. Insbesondere, wenn Kinder mit Bällen und Spielzeug herumrennen. Erst kürzlich ereignete sich im Ehret-Park in Sursee eine Situation, die in den Online-Foren für reichlich Zündstoff sorgte. Ein Mann schrie gemäss einer Facebook-Userin offenbar Besucher an, die ihre Hunde in der Sure planschen lassen wollten. Er sei dezidiert der Meinung gewesen, dass der Bach für Kinder sei, und nicht für Tiere.
Im Rahmen dieser Diskussion führte der «Trechter» eine Umfrage durch, ob Hunde im Ehret-Park mitbaden dürfen. Von den über 300 Teilnehmerinnen äusserten sich 60 Prozent positiv und 40 Prozent negativ dazu.
Haben Hundehalter ein Badeplätzchen gefunden, gilt Augen auf: Ist das Wasser trüb, sollen Hunde nicht ins Wasser. Es besteht die Gefahr von Blaualgen, welche gerade für Tiere gefährlich sein können.
Journalistin und langjährige Autorin bei zentralplus. Schreibt über politische Querelen, aufregende Bauprojekte und gesellschaftlich Bewegendes. Am liebsten jedoch schreibt sie über Menschen. Und natürlich Hunde.