Zahlen der Kantonschemiker

Bakterienschleudern? Luzerner Schwimmbäder unter der Lupe

Nicht jedes Frei- und Hallenbad hat bei Kontrollen gut abgeschnitten. (Bild: Symbolbild Emily Rose / Pexels.com)

Frei- und Hallenbäder in der Schweiz werden regelmässig kontrolliert. Dabei stossen Kontrolleure manchmal auf eklige Situationen. Auch im Kanton Luzern.

Das heisse Sommerwetter lockt viele Leute an den See und in die Badis. Aber wo viele Leute sind, kannst oft auch ein bisschen «grusig» werden. Sei es liegengelassener Abfall, nur bedingt humanistisches Verhalten oder Leute, die Schwimmbecken mit einer öffentlichen Toilette verwechseln.

Gerade letzteres ist ein Problem, mit dem Badis jedes Jahr zu kämpfen haben. Neue Zahlen der Kantonschemikerinnen zeigen, dass es 2023 in Frei- und Hallenbädern immer wieder Probleme mit der Wasserqualität gab. So stellten Kontrollen in der ganzen Schweiz vereinzelt beispielsweise Fäkalbakterien oder krankheitserregende Keime fest. Weit verbreitet ist zuviel Harnstoff im Wasser, also Urin. Im Kanton Luzern sei in jedem fünften Becken ein erhöhter Harnstoff-Gehalt im Wasser festgestellt worden, schreibt der «Blick».

Schlimmer sieht es in Zürich aus. Da wurde fast jedes dritte Becken beanstandet. In einigen Betrieben sei das Wasser derart verschmutzt gewesen, dass sie nach der Kontrolle direkt geschlossen wurden, bis das Problem behoben war. Im Kanton Luzern sei das im vergangenen Jahr viermal vorgekommen.

Gutes Zeugnis trotz der Rüffel

Beanstandet haben Kontrolleure in mehr als der Hälfte der geprüften Betriebe die Chlorat-Werte, welche die Sauerstoffaufnahme erschweren und die Nieren schädigen können. Oft werden Betriebe wegen fehlender nötiger Dokumente oder technischer Mängel beanstandet.

Alda Breitenmoser, Präsidentin der Schweizer Kantonschemiker, sagte gegenüber der Zeitung, dass es an heissen Tagen bei grossem Besucheraufkommen schwierig sein könne, die Anforderungen zu erfüllen. Trotzdem erhalten die Badis von der obersten Kantonschemikerin ein gutes Zeugnis. Insgesamt gibt es keine Bedenken hinsichtlich der Wasserqualität in Hallen- und Freibädern. Die festgestellten Mängel lassen sich meist schnell beheben, heisst es.

Weiter hätte sich die Situation in Schwimmbädern in der Vergangenheit stetig verbessert. Grund dafür seien vermehrte und intensivere Kontrollen.

Verwendete Quellen
  • Artikel im «Blick»
  • Informationen des Verbands der Kantonschemiker der Schweiz
  • Website der Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz des Kantons Luzern
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