In der Liegenschaft an der Kirchenstrasse 3 kommt es zu einem Mieterwechsel, wie die Stadt Zug mitteilt. Die Modeboutique «Paparazzi & Bla Bla» zieht weg. Hinter der nüchternen Meldung steckt eine längere Geschichte.
Michal Sigrist, die Inhaberin der Modeboutique «Paparazzi & Bla Bla», erzählte ihre Geschichte vor rund einem Jahr der «Zuger Zeitung». Nach 17 Jahren sei das Geschäft nach zwei harten Corona-Jahren vor dem Aus gestanden. Dann aus dem Nichts ein Lichtblick: eine entfernte Bekannte habe Sigrist helfen wollen, den Laden zu retten – und soll Geld in Aussicht gesetzt haben. Das angeblich versprochene Geld traf jedoch nie ein.
Daraufhin habe sich Sigrist gezwungen gesehen, ihre Pension aufs Spiel zu setzen und Gelder der 3. Säule zu beziehen, um den Laden weiterführen zu können. Sie erklärte damals gegenüber der Zeitung entschlossen, dass sie nicht aufgebe und versuche, weiterzumachen.
Die Boutique spricht von einem «neuen Konzept»
Nun liest man in einer Mitteilung der Stadt Zug: «Das Bekleidungsgeschäft ‹Paparazzi & Bla Bla› wird per Ende September 2024 ausziehen.» Ein Blick in die sozialen Medien zeigt, dass sich die Schliessung des Ladens an der Kirchenstrasse bereits seit mindestens Juli dieses Jahres abzuzeichnen schien.
Am 24. Juli war erstmals von einem Liquidationsverkauf zu lesen:
Generell scheint das Unternehmen in Aufbruchstimmung zu sein. Neben den Liquidationsverkäufen ist die Rede von «Zeit für Veränderungen» sowie einem «neuen Konzept». Dazu gehört wohl auch der Umzug an einen neuen Standort. So kündet die Boutique auf Instagram an, dass sie dringend auf der Suche nach einem kleinen Lokal sei.
«Es ist vieles geschehen und einiges musste entschieden werden.»
Sigrist schafft auf Anfrage gegenüber zentralplus etwas Klarheit, lässt jedoch auch vieles offen: «Es ist Vieles geschehen und einiges musste entschieden werden.» Zurzeit gebe sie keine Auskünfte zu ihrer Situation. Trotzdem schiebt sie nach, dass sie «nach allem, was geschehen ist, die hohe Miete an der Kirchenstrasse 3 in Zug nicht mehr tragen kann und gezwungen war, zu kündigen».
Sie hoffe, dass sie bald irgendwo ein würdiges Nachfolgelokal für ihre Ideen und ihre Kundinnen fände. Was sich hinter dem neuen Konzept verbirgt, bleibt also bis auf Weiteres unklar.
Klar ist jedoch, dass – nach dem Auszug der Modeboutique auf Ende des Monats – ein Blumengeschäft die Nachfolge an der Kirchenstrasse 3 antreten wird.
ist seit Sommer 2024 als Praktikant für zentralplus tätig. Der gebürtige Luzerner schrieb in seiner Zeit als Geschichtsstudent vorwiegend über Vergangenes in fernen Ländern. Bei zentralplus findet er die zeitliche und geographische Nähe zur Heimat wieder und berichtet am liebsten über lokale Kuriositäten.