Kantonsarzt fordert Diskussion

Maskenpflicht in Läden: Zuger Detailhändler würden Massnahme begrüssen

Folgt auf die Maskenpflicht im ÖV die Maskenpflicht in Läden? (Bild: Fabian Biasio)

In den Läden des Kantons Jura gilt das Maskenobligatorium, ab Mittwoch – unter bestimmten Bedingungen – auch im Kanton Waadt. Der Zuger Kantonsarzt unterstützt diese Massnahmen, verzichtet im eigenen Kanton allerdings noch darauf.

Es war der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri, der am Donnerstag diese Ausweitung der Maskenpflicht ins Spiel brachte (zentralplus berichtete). Gegenüber Radio SRF erklärte er, dass aus epidemiologischer Sicht das Tragen einer Schutzmaske in allen Geschäften und an allen Orten mit Menschenansammlungen zu empfehlen sei.

Sollte da nicht auch der Kanton Zug – gemeinsam mit den erwähnten Westschweizer Kantonen – eine Vorreiterrolle einnehmen und für das Einkaufen das Tragen einer Maske vorschreiben? Auf Anfrage erklärt Rudolf Hauri gegenüber zentralplus, dass eine solche Maskenpflicht in Läden letztlich auch mit der Möglichkeit von lokalen Ausbrüchen zusammenhänge. Ein kantonales Obligatorium stelle eine Möglichkeit dar, gezielter auf solche Ausbrüche zu reagieren. Der Zuger Kantonsarzt ergänzt: «Bei einer möglichen Ausweitung der Maskenpflicht ist aber sicher eine Koordination mit den anderen Kantonen anzustreben, da einheitlichere Regeln auch kommunikativ einfacher zu vermitteln sind.»

Anders als die Kanone Jura und Waadt wird der Kanton Zug also im Moment kaum einen Alleingang wagen – auch weil die Notwendigkeit dazu fehlt.

«Diskussion muss geführt werden»

Rudolf Hauri bekräftigt aber, dass man mit der gleichen Argumentation wie für den ÖV auch die Maskenpflicht für weitere Orte, an denen es zu Menschenansammlungen kommt, fordern könnte.

«Diese Problematik stellt sich nicht überall – beim Wandern, Schwimmen oder Spazieren kann der Abstand zumeist eingehalten werden – dort ist keine Maskenpflicht nötig. Aber bei grossen und dichten Menschenansammlungen muss diese Diskussion geführt werden.»

Pro Zug spricht sich für Maskenpflicht aus

Wie denkt man im Detailhandel selber über ein allfälliges Obligatorium? Würde man ein solches begrüssen? Immerhin geht es dabei auch um den Schutz des eigenen Personals. «Wir bereiten uns auf alle Eventualitäten vor», heisst es bei der IG Detailhandel, die Migros, Coop und Denner vertritt. Im Übrigen setze man das um, was die Behörden vorgäben. Ähnlich lauten die Antworten von Aldi und Lidl.

Johanna Margraf ist Präsidentin der Vereinigung Pro Zug und selber Ladenbesitzerin in der Stadt Zug. Sie sagt, sie würde ein solches Obligatorium unterstützen. Es gehe schliesslich auch um ein Abwägen. Wenn eine solche Massnahme verhindern könnte, dass die Läden in Zug erneut geschlossen werden müssten, so würde sie sich klar hinter die entsprechende Anordnung der Behörden stellen.

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