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Wanderungen zum rauschenden Wasser

Hier geht es zu 10 schönen Zentralschweizer Wasserfällen

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120 Meter hoch ist der Wasserfall, der sich von der Ebene des Fulensees ergiesst. (Bild: hch)

In die Tiefe stürzendes Wasser übt seit jeher eine grosse Faszination auf die Menschen aus. Speziell im Sommer, wenn ein Bad unter dem Wasserfall für eine willkommene Erfrischung sorgt, lohnt sich der Weg zu den oft etwas abgelegenen Naturschauspielen. Wir haben zehn Wanderungen zu Zentralschweizer Wasserfällen zusammengestellt.

Wasserfälle wurden nicht erst von Influencern als beliebtes Ausflugsziel entdeckt. Als «Gesang der Geister über den Wassern» soll der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe einst den Staubbachfall im Berner Oberland bezeichnet haben. Die Japaner verstehen Wasserfälle als Sinnbild für eine harmonisch fliessende Lebensenergie und auch bei Fantasy-Malern ist dieses Sujet ganz hoch im Kurs.

Dabei sind es längst nicht nur die ganz grossen Namen wie die Victoriafälle, die Iguazú-Wasserfälle oder die Niagarafälle, die bestaunt werden. Denn auch die Zentralschweiz hat einige schöne und beeindruckende Wasserfälle zu bieten. In der Regel liegen die Naturschauspiele jedoch abseits der Strassen, sind häufig gut versteckt und lassen sich nur zu Fuss erkunden. Wir haben daher zehn Wanderungen zusammengestellt, die zu grösseren, aber auch zu weniger bekannteren Wasserfällen unserer Region führen.

Fulbachfall UR

120 Meter hoch ist der Wasserfall, der sich von der Ebene des Fulensees ergiesst.
120 Meter hoch ist der Wasserfall, der sich von der Ebene des Fulensees ergiesst. (Bild: hch)

Der wenig bekannte Fulbachfall ist im Urner Erstfeldertal zu finden, auf einer tollen Wanderung zum idyllischen Fulensee mit seinem Artenreichtum. Allerdings benötigt etwas Ausdauer, wer die Rundwanderung über die Kröntenhütte absolvieren möchte. Rund 1150 Höhenmeter gilt es dabei zu bestreiten. Der Ausgangspunkt dieser Wanderung zum 120 Meter hohen Wasserfall liegt weit hinten im Erstfeldertal, bei den Bodenbergen.

Ränggbachfall LU

Gleich zu Beginn der Wanderung wartet am Ränggbach ein erster kleiner Wasserfall.
Gleich zu Beginn der Wanderung wartet am Ränggbach ein erster kleiner Wasserfall. (Bild: hch)

Von gross zu klein: Eher bescheiden kommt da der Ränggbachfall daher, den wir auf einer Rundwanderung von Obernau zur Krienseregg entdeckt haben. Immerhin kann dieser etwas für den eher steilen Anstieg bis zur Mittelstation der Pilatus-Bahn entschädigen. Er eignet sich aber auch für Warmduscher und Bewegungsfaule, da man das eher warme Wasser gleich zu Beginn der sieben Kilometer langen Wanderung findet.

Alplibach-Wasserfall ZG

Den freien Blick auf den Alplibach-Wasserfall muss man sich erarbeiten.
Den freien Blick auf den Alplibach-Wasserfall muss man sich erarbeiten. (Bild: hch)

Wir wechseln in den Kanton Zug. Wer den höchsten Zuger besteigen möchte, den Wildspitz, hat ganz unterschiedliche Wege zur Verfügung. Einer der attraktivsten führt über das Unter Alpli und das Alplihorn und ist mit Leitern, Stufen, Ketten sowie Seilen gesichert. Auf dem Rückweg zwischen Ober Alpli und Alpli haben wir ihn gefunden, den Alplibach-Wasserfall. Der Zugang führt allerdings über ein steiles Tobel, das vor allem bei Nässe eher schwer zu begehen ist. Eine Erfrischung schadet auf dieser Wanderung, bei der etwas mehr als 700 Höhenmeter zu bewältigen sind, aber nicht.

Schwarzenbach-Wasserfall ZG

Der Schwarzenbach-Wasserfall erinnert fast schon an Asien. (Bild: hch)

Wir bleiben gleich im Kanton Zug, wechseln aber nach Baar. Wer sich vor der Lorzentobelbrücke steil in Richtung Wildenburg aufmacht, findet im Wald ein wahres Kleinod: Den Schwarzenbach-Wasserfall. Er ist zwar nicht allzu hoch, ergiesst sich aber aus einem schön abgerundeten Felsstück auf mystisch bewachsene Steine und erinnert so an einen Ausflug in den Dschungel. Doch nicht nur das Teilstück zu diesem Wasserfall lohnt sich, die ganze, etwa 150 Minuten dauernde Rundwanderung zurück an der Lorze bietet nicht zuletzt Familien so einiges.

Rheinfall Oberalppass

Der erste Rheinfall: Gleich hinter dem See geht es für den Vorderrhein erstmals steil bergab.
Der erste Rheinfall: Gleich hinter dem See geht es für den Vorderrhein erstmals steil bergab. (Bild: hch)

Ganz in einem anderen Gebiet ist dieser Rheinfall zu finden. Man fragt sich nun zurecht: Rheinfall und Zentralschweiz? Doch tatsächlich liegt die Rheinquelle hoch über dem Oberalppass und ergiesst sich bereits nach dem Tomasee ein erstes Mal über Steinstufen. Voilà, ein Rheinfall. Zu entdecken ist er auf einer Rundwanderung über den Pazolastock. Nötig sind dafür etwas Kondition, da über 900 Höhenmeter zu bewältigen sind, sowie eine warme Jacke. Auf 2741 m ü. Meer, wo der höchste Punkt der Wanderung liegt, kann es schon einmal etwas zugig werden.

Genau genommen liegt dieser kleine Wasserfall zwar ganz knapp auf Bündner Gebiet. Aber wer will bei einer so schönen Wanderung denn schon kleinlich sein.

Felibach-Wasserfall UR

Auch auf dem Abstieg von der Treschhütte geht es wieder an einem Wasserfall vorbei.
Auf dem Abstieg von der Treschhütte geht es wieder an einem Fellibach-Wasserfall vorbei. (Bild: hch)

Definitiv zurück in der Zentralschweiz sind wir bei dieser Wanderung, die ebenfalls vom Oberalppass weg führt, diesmal jedoch nach Gurtnellen. Bekannt sind der Fallbach-Wasserfall im Wallis, ebenso auch der Fellbach-Wasserfall im österreichischen Bundseland Kärnten. Doch hast du schon einmal vom Felibach-Wasserfall gehört? Zu finden ist er im unteren Teil des gleichnamigen Tals, kurz nach der Treschhütte. Man muss ihn sich jedoch verdienen, denn auf dieser Route durch verschiedene Vegetationszonen geht es 1794 Höhenmeter talwärts – oder für die ganz Wilden umgekehrt den Berg hoch.

Chessiloch-Wasserfall LU

Am Ende des wildromantischen Talkessels ergiesst sich der Rotbach in die Ebene.
Am Ende des wildromantischen Talkessels ergiesst sich der Rotbach in die Ebene. (Bild: hch)

Wesentlich bekannter ist da schon das Chessiloch oberhalb Flühli. Ganz hinten, am Ende des wildromantischen Talkessels im Entlebuch, ergiesst sich der Rotbach. Ein Wasserfall ist bereits vorher zu sehen, man wird für die Ausdauer also gleich doppelt belohnt und kommt unter einer 1994 erbauten Hängebrücke durch.
Das Tal hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, nach den Glasbläsern kamen Badegäste und im Ersten Weltkrieg die Soldaten. Heute wird das Chessiloch gerne von Ausflüglern zum Baden genutzt, an heissen Sonntagen kann es hier schon einmal etwas voll werden.

Tätschbachfall OW

Der 60 Meter hohe Taetschbachfall hinter Engelberg.
Der 60 Meter hohe Taetschbachfall hinter Engelberg. (Bild: Wikimedia)

Mit 60 Metern Höhe ist der Tätschbachfall eines der imposanteren Exemplare der Zentralschweiz. Zu finden ist er hinter Engelberg, wo er das Wasser vom Hahnen runterbringt. Zu sehen ist er auf unserer Route ans Ende der Welt, bedingt aber einen kleinen Abstecher. Das auch nur als «Wasserfall» bekannte Naturschauspiel ist zwar bereits auf der Strasse ausgeschildert. Dennoch lohnt es sich, die vierstündige Rundwanderung zu absolvieren. Auf den rund elf Kilometern lässt sich einiges entdecken.

Älggifall OW

Der Älggibach rauscht beim Mittelpunkt der Schweiz als Wasserfall ins Tal.
Der Älggibach rauscht beim Mittelpunkt der Schweiz als Wasserfall ins Tal. (Bild: hch)

Bei unserer Rundwanderung auf der Älggialp erlebten wir die ganze Kraft des Wassers. Den ersten Versuch mussten wir abbrechen, als ein an sich zahmer Bach wegen der Wassermassen unpassierbar wurde. So fuhren wir ein zweites Mal auf die rund 1640 Meter über Meer gelegene Älggialp oberhalb von Sachseln. Nun klappte es auch mit der Runde um den geographischen Mittelpunkt der Schweiz. Die nicht allzu lange Tour via Gschwantenboden und Seefeldsee dauert gut drei Stunden und führt kurz vor Ende am Älggifall vorbei.

Älpetlistockbachfall UR

Kleiner Wasserfall am Älpetlistockbach
Kleiner Wasserfall am Älpetlistockbach (Bild: hch)

Ein kleiner, aber umso reizvollerer Wasserfall findet sich auf dem Zugang zur Albert-Heim-Hütte unterhalb des Furkapasses. Hier hat die Älpetli gar viel Höhe zu nehmen und springt im unteren Teil über zwei Stufen in ein schönes Becken. Lohnenswert ist aber nicht nur das Bad, sondern die ganze Wanderung, die auch Nepali Highway genannt wird. Der Weg soll so heissen, weil ein Nepali oder ein nepalesisches Ehepaar früher mal auf der Hütte arbeitete. Die Wanderung selbst führt in vier Stunden und über zwei etwas schwierigere Passagen bis zum auf 2429 Meter über Meer gelegenen Pass und eignet sich vor allem für wärmere Tage.

Es gibt noch viel mehr

Zugegeben: Es gäbe in der Zentralschweiz noch zahlreiche andere Wasserfälle. Diese sind aber häufig nicht zugänglich oder stehen noch auf unserer To-do-Liste. Einige grössere davon sind:

  • Lauifall, 156 Meter, Lungern OW (in Steinschlaggebiet)
  • Bettbachfall, ca. 160 Meter (bei Illgau SZ)
  • Risletenfall (Choltalbach), ca. 90 Meter (bei Emmeten)
  • Renggloch-Fall, ca. 20 Meter (bei Kriens)
  • Emmensprung, ca. 20 Meter (Sörenberg LU)
  • Stäubenfall, ca. 100 Meter (Schächental UR)
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Wo lässt es sich in der Zentralschweiz am schönsten wandern? Was gibt es auf welchen Wanderwege und Wanderrouten zu sehen? Wo lässt sich unterwegs gut Rast machen? Von längeren Spaziergängen, Wanderungen bis hin zu schwierigen Bergtouren – für Anfänger bis Wander-Experten – im Wander-Blog berichten natur- und wanderfreudige Blogger aus der...
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