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Wenig begangene Rundwanderung im Mythengebiet

Kurze Wanderung übers Hochmoor zum Furggelenstock

  • Bewertung★★★★★★★★★★
  • 468 m
  • 468 m
  • 7,3 km
  • Dauer●●●●●●
  • Technik●●●●●●
Auf dem Brünnelistock treffen sich vor der Kulisse der Mythen drei Skilifte. (Bild: hch)

Die eher kurze Rundwanderung von der Ibergeregg über den Furggelenstock ist einer unserer Favoriten für einen spontanen Ausflug in die Berge. In der geschützten Moorlandschaft wird man nicht nur mit schönen Ausblicken auf die Mythen belohnt.

Einen Hunderter-Klub zu gründen, wie für den Grossen Mythen, würde sich bei dieser Wanderung zwar nicht lohnen. Dennoch ist die Tour ein sicherer Wert, wenn es darum geht, eine schöne Halbtageswanderung in der Region zu unternehmen. Da sie nicht zu hoch hinauf führt, eignet sie sich gut auch für die Übergangszeit im Frühling oder Herbst – oder mit passendem Gerät im Winter.

Teil des Alten Schwyzerwegs

Ausgangspunkt ist die Passhöhe Ibergeregg. Am Ende des Parkplatzes, wo der Übersichtsplan auf die immer wieder erstaunliche Zahl von 16 Bergbeizen im Mythengebiet hinweist, geht es rechts auf eine Alpstrasse in Richtung Hobacher/Oberiberg. Die erste halbe Stunde der Wanderung ist leicht abschüssig. Dieser Teil, der zum Alten Schwyzerweg gehört, wird gerne auch von weniger regelmässigen Wanderern und Bikern frequentiert. Regelmässig laden hier Sitzbänke zum Genuss des voralpinen Bergpanoramas ein.

Trotz der Trockenheit sind die Blumenwiesen überraschend grün, die hier durchlaufenden Bäche jedoch trockengelegt. Für die Wanderung muss das nicht nur schlecht sein, das eine oder andere Mal haben wir im teilweise recht sumpfigen Gebiet «einen Schuh voll» rausgeholt. Bei Hobacher zweigt der Weg zwischen einer Nadelbaumgruppe in Richtung Furggelen hoch. Das nun folgende Hochmoor ist in diesem August jedoch nicht weniger nass als sonst auch. Immer wieder hüpfen wir nun über Steine oder Äste, teilweise sind hier auch kleinere Stege ausgelegt. Im Vorfeld dieser Wanderung die Schuhe zu putzen, wäre definitiv eine schlechte Idee.

Skandinavien-Feeling im Hochmoor

Der Fallenbach, den es an der tiefsten Stelle der Wanderung zu überqueren gilt, ist dieses Jahr nur noch ein Rinnsal. Auf der anderen Flussseite gabelt der Wanderweg. Wir verlassen nun das Fallenbachtobel, das über den «Chnebelweg» in Richtung Oberiberg führen würde, und folgen stattdessen den Wegpfosten steil die Bergwiese hoch. Irgendwann müssen wir die Höhe wieder gewinnen, und der Hauptteil davon wird auf diesem Wegabschnitt bis zur Furggelen sein.

Es geht nun durch ein geschütztes Hochmoor, das im 2019 von der Stiftung Landschaftsschutz zur Schweizer Landschaft des Jahres gewählt wurde. Die Fichtenwälder am Moorrand und die Bergföhrenwälder erinnern an Skandinavien und Kanada. Auer- und Birkenhühner, die hier heimisch sein sollen, haben wir an diesem Tag allerdings keine gesehen. Und auch die Speisepilze, die in anderen Jahren hier an eigenen Orten fast wie ein Teppich gewachsen sind, lassen sich an diesem Tag im trockenen Wald so wenig wie andere Wanderer blicken.

Über den Grat auf den Furggelenstock

Eine erste Einkehrmöglichkeit besteht bei der Furggelen, die mit währschaften Käseschnitten und Röstis zu Preisen wie im letzten Jahrtausend lockt. Wir sind jedoch früh unterwegs und setzen den Anstieg trotz der tollen Sicht zu den beiden Mythen direkt fort. Unmittelbar vor der Alpwirtschaft geht es nun während 20 Minuten steil auf einem Gratweg bis auf den Furggelenstock, den höchsten Punkt unserer Wanderung. Die Aussicht oben begeistert immer wieder, bis hin zu Clariden und Tödi, wo auf über 3’600 Metern über Meer noch Schnee liegt. Wer den Anstieg über den Gipfel umgehen möchte, kann dies tun. Ab Furggelen zweigt zweimal ein Umgehungsweg ab, der 100 Meter unter dem Gipfel wieder mit unserem Weg zusammenkommt.

Wir haben stattdessen die Aussicht auf die nahen Mythen genossen und bleiben bis zur Halbegg auf dem schönen Gratweg. Hier könnte man einen Umweg zur Alpwirtschaft Zwäcken einlegen, für uns geht es direkt hoch auf den Brünnelistock. Auf dem Güpfi, wo sich drei Skilifte treffen, ist der Ausgangsort Ibergeregg schon wieder sichtbar und mit einem etwa zwanzigminütigen Abstieg rasch erreichbar.

Fazit

Mit einer Wegzeit von 150 Minuten und schönem Rundumblick eine ideale Wanderung, wenn man mal nicht so viel Zeit zur Verfügung hat. Das sehenswerte Hochmoor und die Aussicht auf das nahe Mittelland, Mythen und die Alpen begeistern immer wieder. Und nicht zuletzt sorgen zwei knackige Anstiege für den nötigen Hunger, um sich in einer der vielen Bergbeizen verwöhnen zu lassen.

Distanz: 7,3 km
Wanderzeit: 2:35 Stunden
Höhendifferenz: 468 Meter auf- und abwärts
Min./max. Höhe: 1’286/1’656 m ü. Meer
Route: Ibergeregg 1’406 m ü. Meer – Hobacher 1’330 – Furggelen 1’526 – Furggelenstock 1’656 – Schindleneggen 1’570 – Halbegg 1’584 – Brünnelistock 1’599 – Ibergeregg.
Anfahrt: Ab Bahnhof Schwyz mit der Buslinie 60.505 bis Oberiberg (alle zwei Stunden, jeweils Juni bis Ende Oktober, Zuschlag 5 Franken). Mit dem PW bis Passhöhe Ibergeregg. Parkgebühr nicht vergessen, die Oberallmeindkorporation Schwyz kontrolliert regelmässig.

Verwendete Quellen
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Wo lässt es sich in der Zentralschweiz am schönsten wandern? Was gibt es auf welchen Wanderwege und Wanderrouten zu sehen? Wo lässt sich unterwegs gut Rast machen? Von längeren Spaziergängen, Wanderungen bis hin zu schwierigen Bergtouren – für Anfänger bis Wander-Experten – im Wander-Blog berichten natur- und wanderfreudige Blogger aus der...
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