Auf Spurensuche im Bergsturzgebiet Goldau
- Bewertung★★★★★
- 620 m
- 620 m
- 8 km
- Dauer●●●
- Technik●●●
Der Schnee liegt noch bis 1’500 Meter über Meer. Gerade im Frühling lohnt sich daher die Wanderung durch das Bergsturzgebiet oberhalb von Goldau. In einem wenig bekannten und nur zu Fuss erreichbaren Schutzreservat lässt sich hier eine erstaunliche Pflanzenvielfalt beobachten.
Das Gebiet des Goldauer Bergsturzes zieht Orchideenliebhaber und Wanderbegeisterte gleichermassen an. Man kann insbesondere den gelben Frauenschuh und andere Pionierpflanzen entdecken.
Vom Bahnhof Arth-Goldau gehen wir Richtung Tierpark. Nach den letzten Gehegen des Tierparks biegt ein Wanderweg Richtung Gnipen links ab. Diesem Wurzelpfade folgen wir stetig bergauf an riesigen Nagelfluhblöcken vorbei durch den Schuttwald, bis man auf den Wanderweg zwischen Spitzibühl und dem Restaurant Gribsch gelangt.
Zeit für Blindschleichen
Die Wettervorhersage hatte lediglich 23 Grad Celsius angekündigt. Der Aufstieg war aber aufgrund des lichten Waldes und der intensiven Sonneneinstrahlung trotzdem schweisstreibend. Wir bestaunten nicht nur die vielen verschiedenen Blumen, sondern stolperten auch zweimal beinahe über eine Blindschleiche.
Die zweite Blindschleiche veranlasste meinen Wanderpartner zur enttäuschten Bemerkung, dass sie ja nur wie ein dicker Regenwurm aussehe. Zugegeben, diese Blindschleiche war tatsächlich ein eher kleines Exemplar. Aber es raschelte wiederholt im Laub und wir vermuteten, dass es Eidechsen waren, die bei einem Sonnenbad von uns überrascht wurden.
Lohnenswerte Zusatzschlaufe im Pflanzenschutzreservat
Da, wo unser Wanderweg auf die Route zwischen Spitzibühl und dem Restaurant Gribsch trifft, geht ein knapp einstündiger botanischer Rundweg ab. Es handelt sich um ein kantonales Pflanzenschutzreservat. Die Zusatzschlaufe lohnt sich allemal, denn sie führt durch die wilde Urlandschaft mitten im Abbruchgebiet des Bergsturzes. Auf diesem wilden und trockenen Gebiet gedeihen viele interessante Pflanzen. Wir fanden lauschige Plätzchen mit beeindruckender Aussicht und sogar zwei Brätelstellen.
Nach heftigen Regenfällen lösten sich am 2. September 1806 40 Millionen Kubikmeter Gesteinsmassen und donnerten ins Tal. Der Erdrutsch zerstörte Goldau und die Umgebung, wobei 457 Menschen ums Leben kamen. Hinweistafeln und Gesteinsbrocken erinnern auf diesem Weg immer wieder an die damalige Katastrophe.
Nach der kleinen Exkursion ins Sonderwaldreservat wanderten wir weiter Richtung Spitzibühl. Beim Weiler Spitzibühl folgen wir für eine kurze Zeit der Zufahrtsstrasse, bevor der Wanderweg wieder rechts hinauf zum Waldrand führte. Da trafen wir auf den Schwyzer Höhenweg zwischen Goldau und Gnipen. Wir wandten uns nach links hinunter in den Härzigwald. Erst kamen wir an der Brätelstelle «Härzigwald» und kurze Zeit später an der Härzigwaldhütte mit Brätelstelle vorbei. Da kann man auch seine Wasserflasche am Brunnen auffüllen oder sich erfrischen.
Höherer Schwierigkeitsgrad als ausgewiesen
Nun war es nicht mehr weit bis Goldau. Ab dem Seilbahn- und Liftehersteller Garaventa/Doppelmayr ging es durch ein Wohnquartier von Goldau zurück zum Bahnhof Arth-Goldau.
Der Wanderweg ist durchwegs gelb markiert. Dies erstaunte uns, da der Wanderweg meist steil und insbesondere beim Abstieg teilweise leicht ausgesetzt und rutschig war. Gut, hatten wir feste Wanderschuhe und Stöcke dabei. Deshalb würde ich den Wanderweg eher mit dem Schwierigkeitsgrad T2 (rot-weisser Bergwanderweg) bewerten.
Distanz: 8 km
Zeitbedarf: 3 1/4 Stunden (2 1/2 Stunden ohne Pflanzenschutzreservat)
Auf-/Abstieg: 620 m
Ausgangspunkt: Arth-Goldau Bahnhof
Endpunkt: Arth-Goldau Bahnhof