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So verabschiede ich mich vom Gedanken

Das letzte Mal schwanger und was es für mich bedeutet

(Bild: Pexels)

Zwei Schwangerschaften habe ich erlebt. Mich darauf vorzubereiten, dass es vermutlich nach der dritten das letzte Mal sein wird, versuche ich bereits jetzt. Meine Gedanken um das Ende der Phase, Kinder zu kriegen.

Nur selten habe ich etwas in Fachbüchern darüber gelesen und das ist vermutlich auch der Grund, weshalb ich mich erst spät mit dem Thema auseinandergesetzt habe: Das letzte Mal schwanger werden, das letzte Mal schwanger sein.

Darauf gekommen bin ich bei einem Gespräch mit einer Freundin, die ebenfalls gerne ein zweites Mal schwanger werden möchte. Es wird wohl das letzte Mal bei ihr sein. Und darauf muss frau sich vorbereiten.

Ich habe meine Schwangerschaften genossen

Meine beiden ersten Schwangerschaften konnte ich – trotz Beschwerden im ersten Trimester – enorm geniessen. Ich muss zugeben, schwanger war ich immer sehr gerne. Das habe ich auch meinem Mann gesagt. Das hatte mehrere Gründe. Obwohl ich nicht wirklich zur Sorte «schöne Haare, schöne Haut» gehörte, hatte ich bis zur Geburt unserer Töchter praktisch keine Beschwerden. Im Gegenteil.

Im zweiten Trimester konnte ich so richtig aufdrehen. Ich stand teilweise um 6 Uhr morgens auf und habe gearbeitet oder Sport getrieben, bis sich meine ältere Tochter das erste Mal meldete. Mit der Geburt unserer zweiten Tochter änderte sich dann der Tagesablauf wieder etwas. Arbeit und Sport kamen kürzer.

Ich ahnte zwar bereits vor der Geburt der zweiten Tochter, wie anstrengend es werden würde, trotzdem konnte ich mich während der Schwangerschaft nicht von der Idee verabschieden, dass das bereits das letzte Mal sein sollte, schwanger zu sein, geschweige denn das letzte Mal, eine Geburt zu erleben. Das habe ich auch meinem Mann gesagt.

Nach Kind Nummer 3 ist Schluss

Ich hatte bereits während der Schwangerschaft kurz mit meiner Mutter über dieses Thema gesprochen. Damals erzählte sie mir, dass sie sich während der Schwangerschaft mit meinem jüngsten Bruder nicht vorstellen konnte, dass es das letzte Mal sein sollte. So wirklich verstand ich das damals nicht. Bis ich selbst schwanger wurde.

Für mich bedeutet schwanger sein die Fähigkeit, Leben in diese Welt zu bringen und bereits die Möglichkeit dazu gibt mir als Frau mehr (Selbst-)Sicherheit. Damit verbinde ich ein gewisses Gefühl von Weiblichkeit.

Die Tatsache, dass das nach Kind Nummer 2 oder spätestens nach Kind Nummer 3 zu Ende sein soll, veranlasst mich dazu, diese Sicherheit an einem anderen Ort als meinem Körper zu suchen, auf den ich mich doch so gut verlassen konnte. Aber irgendwann ist auch bei uns Schluss und das Thema Langzeitverhütung wird wieder zum Thema.

Die Vorfreude, eine Familie zu werden

Wenn heute jemand aus meinem Umfeld schwanger ist, freue ich mich darüber. Gleichzeitig verspüre ich innerlich aber auch so etwas wie Trauer. Trauer darüber, nicht genau zu wissen, ob ich jemals wieder schwanger sein werde und die Gewissheit darüber, dass sich diese Tür bald für immer schliesst. Denn obwohl ich wundervolle Schwangerschaften hatte, bin ich sicher, dass spätestens nach Kind Nummer 3 Schluss sein wird.

Und, wer weiss, vielleicht beginnen meine Freundinnen erst dann mit der Familienplanung. Denn viele von ihnen haben einen Tertiärabschluss und wollen erst mal mit dem Kinderkriegen warten. Die Karriere steht derzeit noch im Vordergrund. Meine Töchter könnten dann vielleicht schon im Kindergarten oder der Schule sein, wenn es bei ihnen losgeht.

Heute verstehe ich die Worte meiner Mutter nicht nur, ich fühle sie. Denn wie so vieles im Leben endet auch dieses Kapitel einmal. Aber ich bin mir sicher, dass wundervolle neue Kapitel auf mich als Mutter warten. Spätestens hoffentlich dann, wenn meine beiden Töchter selbst schwanger sind und ihr erstes Kind erwarten.

Dann werde ich mich an diese Momente erinnern, als wir sehnsüchtig auf unsere Kinder gewartet haben. Voller Ungewissheit, Vorfreude und Liebe. Und ich hoffe, dass ich mich dann genauso auf die Kennenlernzeit freuen kann, wie ich es bei meinen eigenen Kindern getan habe.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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