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«Takrai» Luzern: Auf der Suche nach dem perfekten Thai

  • Bewertung★★★★★★★★★★
  • Preiskategorie●●●●●●
  • Küche Asiatisch
  • Ambiente Take Away
Im Sommer stehen im Luzerner «Takrai» im Aussenbereich einige Tisch zur Verfügung. (Bild: hch)

Auf der Suche nach dem besten Thai-Restaurant in Luzern sind wir im «Takrai» angekommen. Und weil das Lokal mit dem «Pathai» zusammen ist, gab es bei uns ...: Phat thai. Unser Mittesteter will zwar auch in Zukunft seinem Lieblingslokal treu bleiben, dafür waren wir von unseren Gerichten umso mehr angetan.

Für Schlagzeilen sorgte unser Testlokal während Corona. Man mache diese Spaltung nicht mit, hiess es damals auf einer schwarzen Tafel, die das «Takrai» auf X zeigte und dafür breiten Beifall einheimste. Ob sich das langfristig auswirkte?

Bei unserem Besuch finden wir problemlos einen Platz, obwohl wir gewarnt wurden, dass es hier mittags schon sehr voll sein könne. Doch der während der Pandemie für alle geschlossene Innenraum ist längst wieder zugänglich, und seit einem Besuch vor etlichen Jahren hat das Lokal expandiert. Einst gab es Nudeln nur im linken Eingang, im «Pathai». Reisgerichte wurden rechts im «Takrai» serviert, was bei eingen Gästen für Verwirrung sorgte.

Fleischherkunft: Positive Ausnahme

Inzwischen firmieren die Lokale unter einem Namen und teilen sich eine Karte. Gemeinsam ist beiden, dass nahezu alles Fleisch aus der Region Luzern kommt, einschliesslich Poulet. Damit ist man nicht nur unter den Thai-Restaurants eine seltene und löbliche Ausnahme.

Um die Lokale bestmöglich vergleichen zu können, sind rote Currys und gebratene Nudeln unsere Standards. Wir bestellen an der Theke, bei mir ist es ein Kääng phet pét, also ein rotes Thai-Kokos-Curry mit Entenbrust, Tomaten und Früchten für 23.50 Franken.

Gerade mal zehn Minuten darauf steht die Pracht auch schon auf unserem Tisch: Ein cremiges Curry, wie ich es selbst nicht schaffe, ohne dass es gleich pomadig wirkt. Das schöne Gericht ist nicht sehr scharf, aber doch nicht ganz mild, gut dem Schweizer Geschmack angepasst. Die Litschis weisen eine ansprechende Grösse auf, die Ananas ist frisch und von Hand geschnitten, ebenso das Thaibasilikum. Einzig die Entenbrust ist etwas trocken ausgefallen. Ein Essen aber, für das man gerne wieder kommt – und von dem man aufgrund der Portionengrösse vielleicht gar noch etwas mit nach Hause nimmt.

Kokos in Suppe und Curry

Flüssig geht es bei unserer Testkollegin zu und her. Das passt, schliesslich haben wir einen der schöneren und wärmeren Tage dieses bisher verregneten Sommers erwischt. Tom-ka, eine Kokosmilchsuppe, ist einer ihrer oft bestellten Favoriten beim Thai. Das Poulet war sehr zart, das Gericht schmeckte sehr frisch, auch dank der grosszügigen, aber ausgewogenen Zugabe von Zitronengras, Kaffirlimettenblätter und nicht zuviel Ingwer. Die Suppe war wie in der Karte beschrieben eher etwas mild, für meine Testkollegin hätte es allenfalls noch ein wenig mehr Schärfe vertragen. Und auch ihre Portion würde fürs Zmittag und Znacht zusammen reichen.

Mein Kollege macht es sich einfach und gibt bei der Bestellung ganz einfach den Namen des Schwesterlokals an. So eine kleine Abkürzung muss ja auch nicht falsch sein. Das Pad Thai mit Poulet überzeuge durch seines Frische und einen grosszügigen, aber doch noch angemessenen Fleischanteil, gibt er danach zu Protokoll. Auf unnötigen Firlefanz verzichte die Küche, was den Testesser freute. Der Geschmack sei zwar nicht übermässig intensiv ausgefallen, doch die auf dem Tisch stehenden Saucen hätten zur Not Abhilfe geschaffen.

Spoiler: Pad Thai mit Omelette

Schreibend halte ich ja sehr grosse Stücke auf meinen Kollegen. Doch kulinarisch hege ich bei jemandem, der sich bezüglich Essen selbst als typischer Schweizer Bünzli bezeichnet, bei dem es keinesfalls etwas schärfer sein darf, kleinere Zweifel. Und wenn er dann noch von der Omelette schwärmt, die das Pad Thai in seinem Lieblingslokal auf der anderen Seeseite krönen soll, scheinen diese bestätigt.

Wir werden in einem nächsten Testbericht erfahren, was von diesem etwas krude anmutenden Mix zu halten ist.

Preis-Leistung
***** von *****
Sehr gut. Die Speisekarte stammt vom Juni 2022, auf den vielerorts vorgenommen Preisaufschlag 23/24 hat der Betreiber erfreulicherweise verzichtet. Mittags und abends werden dieselben Gerichte serviert, Die Gerichte sättigen auch den grossen Appetit. Auf der Karte sind die klassischen Vorspeisen und eine breite Auswahl von über 30 Hauptgerichten zu finden. Neben Klassikern werden einige Specials und auch zwei nordthailändische Gerichte angeboten. Die günstigsten Gerichte sind ab 15.50 Franken erhältlich, Currys kosten zwischen 19.50 (Vegi) und 23.50 Franken. Die Kokosmilchsuppen und das Pad Thai mit Poulet kosteten je 19.50 Franken.

Ambiente
*** von *****
An schönen Tagen lässt sich draussen die Sonne geniessen. Ein älterer amerikanischer Tourist stolpert aufgrund der etwas beengten Platzverhältnisse auf dem Trottoir zwar fast über unsere Tischplatte. Doch dies tut der Freiluftatmosphäre keinen Abbruch, und wenn der Verkehr vor dem Rotlicht zwischenzeitlich ruht, dringen typische Geräusche des nahen Sees bis zu uns. Der Innenbereich ist aufgeräumt und modern, mit Holzböden und -möbeln, grossflächigen Leuchten und Stukkaturen. Auch der obligate Kühlschrank für Süssgetränke fehlt nicht.

Service
*** von *****
Die Bestellung wird freundlich aufgenommen und wird nach kurzer Wartezeit darauf speditiv, aber wortlos am Tisch serviert. Das Lokal erscheint sehr sauber, Gewürze und Besteck sind vorhanden. Kassenzettel ist keiner erhältlich, kalkuliert wird mit dem Taschenrechner. Tischreservationen werden keine entgegengenommen, dafür Vorbestellungen des Essens per Whatsapp. Kartenzahlungen sind möglich.

Onlinefaktor
*** von *****
Auf der Webseite sind Kontaktangaben, Öffnungszeiten und das Menü vorhanden, ebenso ein Anfahrtsplan. Möglichkeiten der Interaktion fehlen. Ungewöhnlich: Der Chef, der einzige Mann neben acht asiatischen Frauen, posiert auf der Teamseite in bester «Blick»-Manier mit einem schwarzen Balken vor dem Gesicht

Die abschliessende Rechnung wurde uns nicht ausgehändigt, so dass dieser Platz für einmal leer bleiben muss. Bezahlt haben wir trotzdem.

Takrai

Adresse:
Haldenstrasse 9
6006 Luzern

Telefon:
041 412 04 04

E-Mail-Adresse:


Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag 11.00 bis 14.00 Uhr und 17.00 bis 21.00 Uhr.
Karte
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So isst zentralplus – Vom Gourmet bis zum Fast-Food – der eat’n drink-Blog befasst sich mit alltäglichen und besonderen gastronomischen Erlebnissen aus den Kantonen Zug und Luzern.
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