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Saftige Erdbeeren und süsse Ferkel

Ein Tag im Juni auf dem Hof «Hofladen Thürig»

Dominik und Irmgard Thürig-Elmiger mit den Mädchen Jana, Selina, Amanda und Eliane. (Bild: zvg)

Auf dem Bauernhof der Familie Thürig-Elmiger dreht es sich im Juni vor allem um eines: Erdbeeren. Wie ein Tag in dieser wichtigen Zeit auf dem Hofladen Thürig aussieht, schildert uns Irmgard.

Für meinen Mann Dominik beginnt der Tag während der Beerensaison um 5.15 Uhr. Zusammen mit fünf Saisoniers aus Polen, Aushilfen und einer bäuerlichen Praktikantin fährt er um 5.30 Uhr zum Freiland-Erdbeerfeld Chommle in Gunzwil. Dort erteilt er Anweisungen zum Pflücken der Erdbeeren.

Die Erdbeeren sind mit Stroh unterlegt, damit sie durch den Regen nicht schmutzig werden. (Bild: zvg)

Dominik geht danach zum Schweinestall Chommle, kontrolliert die Fütterung, mistet und schaut, ob alle Jager – damit sind Jungschweine gemeint – gesund sind.

Um 6.30 Uhr ist für mich Tagwache. Ich bereite das Morgenessen vor und wecke um 7 Uhr die Mädchen. Wenn um 8 Uhr die letzte Tochter aus dem Haus ist, gehe ich in den Hofladen, wiege Erdbeeren ab und bereite alles zum Ausliefern vor.

Mittagessen für 15 hungrige Personen

Meine Schwiegermutter Rosmarie hat inzwischen den Laden geöffnet, aufgefüllt und hilft mir, die Bestellungen für den Tag zu rüsten. Um 8.30 Uhr fahre ich vollbeladen mit süssen Erdbeeren ins Dorf und um den Sempachersee, wo wir Läden und Restaurants beliefern dürfen. Zu Hause angekommen, gehts weiter mit Erdbeeren abwiegen und Gemüse ernten für den Laden.

In der Zwischenzeit hat Dominik die erste Ladung Erdbeeren nach Hause gebracht. Nach dem Morgenessen kümmert er sich um die neugeborenen Ferkel und lässt die brünstigen Schweine decken.

Unsere neugeborenen Ferkel. (Bild: zvg)

Um 11 Uhr gehe ich in die Küche und bereite das Mittagessen für 15 hungrige Mäuler (Angestellte und meine Familie) vor. Kurz vor 12 Uhr treffen drei unserer Mädchen ein und erzählen wild durcheinander von der Schule.

Nach der Mittagspause geht es im Laden weiter mit dem Verkauf von 2.-Klasse-Erdbeeren, dem Entgegennehmen von weiteren Bestellungen, dem Auffüllen des Ladens und dem Bedienen von Kunden. Wenn es die Zeit erlaubt und es schön sonnig ist, gehe ich in meinen Garten und pflücke Blüten und Kräuter. Diese werden anschliessend gedörrt und zu Sirup verarbeitet.

Beim Ernten von Malven für Tee und Sirup. (Bild: zvg)

Dominik teilt die Angestellten am Nachmittag für verschiedene Feldarbeiten ein. Jäten, Himbeeren schneiden oder Herbstgemüse setzen, sofern das liebe Wetter mitspielt.

Ein süsser Tagesabschluss

Um 16 Uhr hole ich die Kinder von der Schule ab. Zu Hause angekommen, werden nach dem «Zobig» die Kaninchen gefüttert.

Tochter Amanda beim Füttern der Kaninchen. (Bild: zvg)

Später fahre ich Amanda und Eliane in die Musikprobe nach Sempach und gehe während der Wartezeit einkaufen. Der Feierabend rückt näher, und ich bereite das Abendessen vor, bei welchem wir als Familie allein sind. Da wird vom vergangenen Tag erzählt, über die «Neuesten» diskutiert und einfach das Zusammensein genossen. Als Krönung des Tages geniessen wir alle einen Coupe Romanoff mit unseren süssen Erdbeeren.

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Neben dem Handel mit Rohstoffen oder Tourismus sind Luzern und Zug auch für landwirtschaftliche Produkte bekannt. Doch wie geht es den Bauern hier, welche Sorgen und Hoffnungen haben sie? Monatlich erzählt hier ein anderer Bauer aus seinem Alltag.
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