Auf den Schulhof der Stadtzuger Primarschule Kirchmatt sind vor Ostern Militärfahrzeuge gerollt. Dahinter steckt Daniel Gruber, früherer Oberst und nun kantonaler FDP-Präsident. So erklärt er die Aktion.
Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren, dazwischen ein Radschützenpanzer: Am Mittwoch vor Ostern bot sich auf dem Schulhausplatz der Primarschule Kirchmatt in Zug ein ungewohnter Anblick (zentralplus berichtete). Organisiert hat diese Schulstunde zur Armee Daniel Gruber, Vater einer Achtjährigen, früherer Oberst und seit kurzem der neue Chef der FDP Kanton Zug (zentralplus berichtete).
Gruber erklärt die Aktion gegenüber dem «Sonntagsblick» damit, dass er überzeugter Milizsoldat sei. Er finde es gut, wenn eine positive Stimmung fürs Militär geschaffen werden könne. Über ehemalige Dienstkollegen habe er die Fahrzeuge für die Klasse seiner Tochter organisiert.
Ihm sei es ein Anliegen, Kindern die Armee näherzubringen, da sie oft falsch oder schlecht dargestellt werde, so Gruber. Zwar hätte er dies auch mit einem Referat im Klassenzimmer tun können – doch mit echten Fahrzeugen sei der Anlass relevanter und anschaulicher. Zudem habe er als Bub solche Erlebnisse grossartig gefunden.
Weniger grossartig fand die Aktion hingegen der Zuger Stadtrat. Bildungsdirektor und Parteikollege Etienne Schumpf verbot per sofort die Demonstration und Nutzung von Waffen an den Zuger Stadtschulen (zentralplus berichtete). Auch wenn Anlässe zu Militär, Polizei oder Feuerwehr bei Kindern auf grosses Interesse stiessen, wie Schumpf der Zeitung sagt. Bei solch sensiblen Themen müssten Schulleitungen jedoch künftig Rücksprache mit dem Rektorat nehmen.
- Artikel im «Sonntagsblick»
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Peter, 07.04.2024, 11:57 Uhr Dass der neue Präsident der FDP immer noch nicht einsieht, wie deplatziert seine Aktion bei Primarschülern ist, sagt schon vieles aus. Der Stadtrat hat völlig Recht, solche Aktionen auf dem Schulgelände müssen beantragt werden
👍8Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterKasimir Pfyffer, 08.04.2024, 09:16 Uhr Phu, Sie haben aber ganz schön hohe Ansprüche an eine FDP-Parteileitung. Jetzt soll die auch noch reflektieren und klug entscheiden können? Also Tschuldigung, da könnten Sie auch noch gleich verlangen, dass sich diese Parteileitung für die wirtschaftlich Abgehängten oder das Klima interessiert …
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Jouette, 07.04.2024, 11:45 Uhr Und was sagt denn Herr Gruber zu seiner ausgesprochenen Drohung gegenüber der Zuger Zeitung, eine Berichterstattung hätte rechtliche Konsequenzen? Nicht die Ausstellung mit den Armee-Fahrzeugen war das Problem, sondern das Verhalten des ehemaligen Oberst!
👍6Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterM.Meier, 07.04.2024, 11:44 Uhr Panzer auf dem Schulhof.
Wenigstens wird im Artikel klargestellt, dass es ein Radschützenpanzer war. Was viele nicht wissen: Das ist ein leicht gepanzerter LKW als Truppentransporter, mit einem 12.7mm Maschienengewehr (was nicht montiert war) als Hauptbewaffnung. Mit einem Kampfpanzer hat das nichts zu tun.👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎2Daumen runterM.Meier, 07.04.2024, 11:34 Uhr Das soll einer verstehen. Waffen, Panzer und Soldaten an der Schule in der Ukraine gut aber in der Schweiz schlecht. Entscheidet euch!
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